Check­lis­te: Tren­nung und Schei­dung

ak­tua­li­siert am 31.01.24       von An­to­nia Bir­ke­ne­der, Jen­ni­fer Reh      DJI Mün­chen, Ge­org-Au­gust-Uni­ver­si­tät Göt­tin­gen

Rundes Icon, das für den Inhaltsbereich "Checkliste: Trennung und Scheidung" steht. Gezeigt wird eine Frau, die einem Stiftsymbol einen Haken in ein Ankreuzfeld setzt.
Was er­war­tet Sie auf die­ser Sei­te?

Hier fin­den Sie In­for­ma­tio­nen zu den fol­gen­den The­men:


  1. Checkliste: Trennung und Scheidung von Eheleuten
  2. Checkliste: Trennung unverheirateter Paare

Checkliste: Trennung & Scheidung von Eheleuten

 

 

Was soll­te ich wäh­rend der Tren­nungs­zeit so­wie bei ei­ner Schei­dung be­ach­ten?

Hier fin­den Sie ei­ne Auf­lis­tung der wich­tigs­ten Punk­te, die bei ei­ner Tren­nung und Schei­dung von ver­hei­ra­te­ten Paa­ren zu be­ach­ten sind.

  • Auf Selbstfürsorge achten: Sie soll­ten sich Zeit und Raum ge­ben, um die Tren­nung zu ver­ar­bei­ten. Ge­ben Sie Acht auf sich, und su­chen Sie ggf. nach neu­en Un­ter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten bei Fa­mi­lie oder Freun­din­nen und Freun­den.
  • Gespräch mit den Kindern suchen und sie unterstützen: Wenn der Ent­schluss zur Tren­nung fest­steht, spre­chen Sie mög­lichst ge­mein­sam mit den Kin­dern über die Tren­nung und be­glei­ten Sie Ih­re Kin­der bei der Tren­nungs­be­wäl­ti­gung. Küm­mern Sie sich dar­um, dass Ih­re Kin­der emo­tio­na­le Un­ter­stüt­zung auch durch an­de­re Per­so­nen als die El­tern er­le­ben.
  • Ju­gend­amt oder Fa­mi­li­en-/Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len: Neh­men Sie bei Be­darf früh­zei­tig Un­ter­stüt­zung durch das Ju­gend­amt oder Fa­mi­li­en- und Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len in An­spruch. Es be­steht ein Rechts­an­spruch auf Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung in Fra­gen der Part­ner­schaft, Tren­nung und Schei­dung so­wie der Aus­übung der el­ter­li­chen Sor­ge und des Um­gangs­rechts.
  • Me­dia­ti­on: Bei Be­darf kön­nen Sie frei­wil­lig mit der Ex-Part­ne­rin oder dem Ex-Part­ner ei­ne Me­dia­ti­on durch­lau­fen.
  • An­walt­li­che Be­ra­tung: Bei kom­pli­zier­ten Rechts­fra­gen soll­ten Sie ggf. an­walt­li­che Rechts­be­ra­tung in An­spruch neh­men.
Mehr erfahren
  • Recht­li­che Fra­gen klä­ren: Für den Aus­zug aus bzw. den Ver­bleib in der Fa­mi­li­en­woh­nung gel­ten un­ter­schied­li­che recht­li­che Re­ge­lun­gen, je nach­dem, ob Sie in ei­ner Miet- oder Ei­gen­tums­woh­nung, die im Mit- oder Al­lein­ei­gen­tum ei­nes Part­ners steht, le­ben (sie­he un­ten).
  • Prü­fung der wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se in Be­zug auf die al­lei­ni­ge Wei­ter­fi­nan­zie­rung der Fa­mi­li­en­woh­nung: Be­vor Sie sich für einen Ver­bleib in der bis­he­ri­gen Fa­mi­li­en­woh­nung ent­schei­den, soll­ten Sie Ih­re fi­nan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten im Hin­blick auf ei­ne al­lei­ni­ge Wei­ter­fi­nan­zie­rung prü­fen. Da­bei sind fol­gen­de Aspek­te zu be­ach­ten:
    • er­höh­te Miet­zah­lung bzw. Las­ten­tra­gung bei al­lei­ni­ger Fi­nan­zie­rung
    • ggf. fi­nan­zi­el­le Be­las­tung durch Un­ter­halts­pflich­ten
    • ggf. al­lei­ni­ge Kre­dit­til­gung für Im­mo­bi­lie bei ent­spre­chen­der Kre­dit­über­nah­me
    • ggf. Wech­sel der Steu­er­klas­se nach Schei­dung
    • ggf. Re­du­zie­rung des Ver­mö­gens durch Zu­ge­win­n­aus­gleich
    • ggf. not­wen­di­ge Auf­sto­ckung der Al­ters­ver­sor­gung nach Ver­sor­gungs­aus­gleich
  • Be­rück­sich­ti­gung der Be­lan­ge der im Haus­halt le­ben­den Kin­der: Ein Um­zug nach der el­ter­li­chen Tren­nung kann für Kin­der ei­ne zu­sätz­li­che Be­las­tung dar­stel­len. Ver­su­chen Sie bei Ih­rer Ent­schei­dung be­züg­lich der Wohn­si­tua­ti­on auch die Be­lan­ge Ih­rer Kin­der zu be­rück­sich­ti­gen.

(1) Wenn ein Ehe­part­ner aus­zie­hen soll und Sie sich dies­be­züg­lich ei­nig sind:
  • Bei Miet­woh­nung:
    • Zeit­raum zwi­schen Tren­nung und Schei­dung: Ei­ni­gung dar­über tref­fen, wer künf­tig die Mie­te zah­len soll und beim Ver­mie­ter ei­ne Ent­las­sung des aus­zie­hen­den Ehe­part­ners aus dem Miet­ver­trag (ge­mein­sa­me Miet­woh­nung) bzw. ei­ne Ver­trags­über­nah­me des ver­blei­ben­den Ehe­part­ners (aus­zie­hen­der Ehe­part­ner ist al­lei­ni­ger Mie­ter) an­fra­gen
    • Nach der Schei­dung: Mit­tei­lung an Ver­mie­ter über Ver­bleib ei­nes Ex-Ehe­part­ners in der Woh­nung aus­rei­chend; Miet­ver­trag geht kraft Ge­set­zes über
  • Bei Woh­nung, die im Mit­ei­gen­tum der Ex-Part­ner steht: Es kann ent­we­der ein Miet­ver­trag zur orts­üb­li­chen Ver­gleichs­mie­te zwi­schen den Ex-Part­nern ge­schlos­sen wer­den oder der Mit­ei­gen­tumsan­teil kann ge­gen ei­ne Aus­gleichs­zah­lung auf den in der Woh­nung ver­blei­ben­den Ex-Part­ner über­tra­gen wer­den. Bei der Über­tra­gung des Mit­ei­gen­tumsan­teils kann ei­ne Ge­winn­steu­er ge­mäß § 23 EStG an­fal­len.
(2) Wenn kei­ne Ei­ni­gung dar­über er­zielt wird, wer aus­zieht:
  • Ein An­trag auf vor­läu­fi­ge Woh­nungs­zu­wei­sung für die Tren­nungs­zeit kann beim Fa­mi­li­en­ge­richt zur Ver­mei­dung ei­ner un­bil­li­gen Här­te (z. B. bei Ge­fähr­dung des Kin­des­wohls oder in Ge­walt­fäl­len) ge­stellt wer­den. Das Fa­mi­li­en­ge­richt trifft da­mit ei­ne vor­läu­fi­ge Be­nut­zungs­re­ge­lung über die Woh­nung. Dem an­de­ren (aus­ge­wie­se­nen) Ehe­part­ner ist un­ter Um­stän­den aber ei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung zu zah­len.
  • Ein An­trag auf end­gül­ti­ge Woh­nungs­zu­wei­sung für die Zeit nach der Schei­dung kann beim Fa­mi­li­en­ge­richt ge­stellt wer­den, wenn ein Ehe­part­ner auf die Nut­zung der Woh­nung in stär­ke­rem Ma­ße an­ge­wie­sen ist oder ei­ne un­bil­li­ge Här­te be­steht. Der Miet­ver­trag geht dann mit der ge­richt­li­chen Ent­schei­dung auf den ver­blei­ben­den Ex-Ehe­part­ner über. Steht die Woh­nung im Mit­ei­gen­tum, be­steht ein beid­sei­ti­ger An­spruch auf Ab­schluss ei­nes Miet­ver­tra­ges; die Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se wer­den nicht be­rührt. 
  • Bei Mit­ei­gen­tum an der Fa­mi­li­en­woh­nung kann je­der Ex-Part­ner nach der Tren­nung einen An­trag auf Tei­lungs­ver­stei­ge­rung beim Ge­richt stel­len.
Mehr erfahren
  • Ei­ni­gung über Auf­tei­lung der Haus­halts­ge­gen­stän­de tref­fen: Da­bei soll­te das Wohl der im Haus­halt le­ben­den Kin­der so­wie die wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se je­des Ex-Part­ners in Be­zug auf die Wie­der­be­schaf­fung be­rück­sich­tigt wer­den.
  • Be­stands­auf­nah­me ma­chen: Ei­ne Auf­lis­tung al­ler Haus­halts­ge­gen­stän­de kann hel­fen, den Über­blick zu be­hal­ten und auf die­ser Grund­la­ge einen Tei­lungs­vor­schlag zu er­ar­bei­ten.
  • Künf­ti­ge Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se klä­ren: Sie soll­ten sich ei­ni­gen, ob mit der Über­las­sung von Haus­halts­ge­gen­stän­den an einen Ex-Part­ner auch das Al­lein­ei­gen­tum dar­an über­tra­gen wer­den soll oder die­se Ge­gen­stän­de nur zur Be­nut­zung über­las­sen wer­den.
  • ggf. Ein­schal­tung des Fa­mi­li­en­ge­richts: Ge­lingt ei­ne Ei­ni­gung über die Haus­rats­tei­lung nicht, kann beim Fa­mi­li­en­ge­richt ein An­trag auf vor­läu­fi­ge bzw. end­gül­ti­ge Über­las­sung der Haus­halts­ge­gen­stän­de ge­stellt wer­den. Das Ver­fah­ren ist al­ler­dings zeit- und kos­ten­in­ten­siv.
Mehr erfahren
  • Passendes Betreuungsmodell finden: Sie müs­sen sich über­le­gen, wie Sie in Zu­kunft die Be­treu­ung Ih­rer Kin­der ge­stal­ten wol­len. Es gibt ver­schie­de­ne Be­treu­ungs­mo­del­le für Tren­nungs­fa­mi­li­en. Bei der in­di­vi­du­el­len Ent­schei­dung für ein Be­treu­ungs­mo­dell spie­len ver­schie­de­ne Fak­to­ren ei­ne Rol­le. Ha­ben Sie Ih­re Wahl ge­trof­fen, kann es sich an­bie­ten, ei­ne schrift­li­che El­tern­ver­ein­ba­rung zur Re­ge­lung der Be­treu­ung bzw. des Um­gangs auf­zu­set­zen.
    • Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­te wahr­neh­men: Bei der Aus­ge­stal­tung der Be­treu­ung bzw. des Um­gangs nach ei­ner Tren­nung leis­ten Fa­mi­li­en- und Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len so­wie das Ju­gend­amt kos­ten­lo­se Un­ter­stüt­zung. Da­ne­ben kann ei­ne Re­ge­lung auch im Rah­men ei­ner Me­dia­ti­on ge­mein­sam er­ar­bei­tet wer­den.
    • ggf. An­trag beim Fa­mi­li­en­ge­richt stel­len: Ge­lingt ei­ne Ei­ni­gung über die Be­treu­ung nicht, kann das Fa­mi­li­en­ge­richt auf An­trag ei­ne Um­gangs- bzw. Be­treu­ungs­re­ge­lung un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Kin­des­wohls fest­le­gen.
  • Gemeinsame Ausübung der elterlichen Sorge: Die ge­mein­sa­me el­ter­li­che Sor­ge bleibt auch nach ei­ner Tren­nung be­ste­hen. Es gel­ten je­doch Be­son­der­hei­ten bei der Aus­übung. Wäh­rend die El­tern in An­ge­le­gen­hei­ten von er­heb­li­cher Be­deu­tung für das Kind ge­mein­sam ent­schei­den müs­sen, kann der (haupt-)be­treu­en­de El­tern­teil in All­tags­an­ge­le­gen­hei­ten bzw. der um­gangs­be­rech­tig­te El­tern­teil in An­ge­le­gen­hei­ten der tat­säch­li­chen Be­treu­ung al­lein ent­schei­den.
    • ggf. An­trag auf Über­tra­gung der Al­lein­ent­schei­dung in ein­zel­nen wich­ti­gen An­ge­le­gen­hei­ten des Kin­des: Wenn Sie sich bei ein­zel­nen Fra­gen nicht ei­ni­gen kön­nen, die für das Kind von er­heb­li­cher Be­deu­tung sind, kann beim Fa­mi­li­en­ge­richt ein An­trag auf Über­tra­gung der Al­lein­ent­schei­dung in die­sem Fall ge­stellt wer­den. Das Ge­richt über­trägt die Ent­schei­dungs­be­fug­nis im Streit­punkt nach Prü­fung des Kin­des­wohls auf einen El­tern­teil.
    •  ggf. An­trag auf Über­tra­gung des al­lei­ni­gen Sor­ge­rechts bzw. ei­nes Teil­be­reichs der el­ter­li­chen Sor­ge: Bei er­heb­li­chen und dau­er­haf­ten Kon­flik­ten zwi­schen den El­tern, bei Ge­walt­vor­komm­nis­sen oder bei Wei­ge­rung bzw. Un­ver­mö­gen ei­nes El­tern­teils, sich an der el­ter­li­chen Sor­ge zu be­tei­li­gen, kann ein An­trag auf al­lei­ni­ges Sor­ge­recht beim Fa­mi­li­en­ge­richt bzw. auf Über­tra­gung ei­nes Teil­be­reichs der el­ter­li­chen Sor­ge (z. B. Ge­sund­heits­für­sor­ge) ge­stellt wer­den. Das Fa­mi­li­en­ge­richt ent­schei­det im Sin­ne des Kin­des­wohls.
  • Kindergeldbezug klären: Das Kin­der­geld wird im­mer nur an einen El­tern­teil aus­ge­zahlt. Nach ei­ner Tren­nung müs­sen Sie sich ei­ni­gen, wer in Zu­kunft das Kin­der­geld aus­ge­zahlt be­kommt und ei­ne Än­de­rung der Fa­mi­li­en­kas­se mit­tei­len. In der Re­gel be­kommt der haupt­be­treu­en­de El­tern­teil das Kin­der­geld aus­ge­zahlt. Die Hälf­te des Kin­der­gel­des ist auf den Kin­des­un­ter­halt an­zu­rech­nen.
  • Wohnsitzmeldung der Kinder: Kin­der kön­nen le­dig­lich einen mel­de­recht­li­chen Wohn­sitz ha­ben. Wird das Kind im Re­si­denz­mo­dell oder im asym­me­tri­schen Wech­selm­odell be­treut, hat das Kind sei­nen Wohn­sitz beim haupt- bzw. über­wie­gend be­treu­en­den El­tern­teil. Wenn ein pa­ri­tä­ti­sches Wech­selm­odell prak­ti­ziert wird, müs­sen die El­tern ei­ne Ei­ni­gung dar­über tref­fen, wo das Kind ge­mel­det wird und ge­gen­über der Mel­de­be­hör­de ei­ne ge­mein­sa­me Er­klä­rung ab­ge­ben.
  • Per­sön­li­che und ver­mö­gens­recht­li­che Un­ter­la­gen und Do­ku­men­te: Per­sön­li­che und ver­mö­gens­recht­li­che Un­ter­la­gen und Do­ku­men­te soll­ten si­cher ver­wahrt wer­den. Bei ge­mein­schaft­li­chen Un­ter­la­gen soll­ten Sie klä­ren, wer die­se be­hält. Der je­weils an­de­re Ehe­part­ner soll­te sich ei­ne (be­glau­big­te) Ko­pie an­fer­ti­gen. Zu den wich­ti­gen Do­ku­men­ten ge­hö­ren Per­so­nal­aus­weis und Rei­se­pass, Ge­burts­ur­kun­den (die ei­ge­ne und die der Kin­der), Hei­rats­ur­kun­de, ggf. Ehe­ver­trag, Ar­beit­s­pa­pie­re, Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge, Zeug­nis­se, be­hörd­li­che Be­schei­de, Fahr­zeug­schei­ne und -brie­fe, ggf. Miet­ver­trag, Miet­kau­ti­ons­kon­to und Pass­wör­ter.
  • Ggf. Ehe­ver­trag prü­fen: Ist ein Ehe­ver­trag vor­han­den, soll­ten die dar­in ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen ge­prüft wer­den.
Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz klä­ren:
  • Fort­be­ste­hen der Fa­mi­li­en­kran­ken­ver­si­che­rung bis zur Schei­dung: Sind Sie in der ge­setz­li­chen Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung mit­ver­si­chert, bleibt der Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz bis zur Schei­dung be­ste­hen, so­lan­ge Sie kei­ne so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Be­schäf­ti­gung auf­neh­men. Glei­ches gilt für Ih­re Ex-Part­ne­rin bzw. Ih­ren Ex-Part­ne­rin, wenn sie bzw. er fa­mi­li­en­ver­si­chert ist. Mit Rechts­kraft des Schei­dungs­ur­teils er­lischt die Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung und es müs­sen ei­ge­ne Bei­trä­ge ent­rich­tet wer­den.
Wei­te­re Ver­si­che­run­gen:
  • Be­ste­hen­de Ver­si­che­run­gen prü­fen und ggf. kün­di­gen: Be­ach­ten Sie, dass Fa­mi­li­en­ta­ri­fe spä­tes­tens mit der Schei­dung en­den. Nicht mehr be­nö­tig­te Ver­si­che­run­gen soll­ten ge­kün­digt wer­den (z. B. Ries­ter­ren­te, denn die Kin­der­zu­schlä­ge flie­ßen dem El­tern­teil zu, der das Kin­der­geld er­hält).
  • Ggf. Ver­si­che­run­gen auf einen El­tern­teil um­schrei­ben: Um si­cher­zu­stel­len, dass auch die ge­mein­sa­men Kin­der wei­ter­hin ver­si­chert sind (z. B. in der Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung), kann es not­wen­dig sein, dass Ver­si­che­run­gen auf einen El­tern­teil um­ge­schrie­ben wer­den.
  • Ggf. Be­zugs­rech­te än­dern: Wenn mit der Tren­nung ei­ne an­de­re Per­son mög­li­che Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen be­zie­hen soll (z. B. bei ei­ner Le­bens­ver­si­che­rung), soll­ten die Be­zugs­rech­te ge­än­dert wer­den.
  • Ggf. neue Ver­si­che­run­gen für sich ab­schlie­ßen: Es soll­te ge­prüft wer­den, ob nach der Tren­nung neue Ver­si­che­run­gen für sich selbst ab­zu­schlie­ßen sind. Be­ach­ten Sie, dass nach der Tren­nung das ei­ge­ne Ein­kom­men (aus Er­werbs­tä­tig­keit) meist wich­ti­ger wird und es da­her rat­sam ist, den Ab­schluss ei­ner Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung zu prü­fen.
  • Ge­mein­sam ab­ge­schlos­se­ne Ver­trä­ge prü­fen und ggf. kün­di­gen oder über­tra­gen (z. B. Ver­trä­ge für Te­le­fon- und In­ter­net, Strom, Hei­zung, Abon­ne­ments)
    • Aus­zie­hen­de Per­son bleibt bei ge­mein­sam ab­ge­schlos­se­nen Ver­trä­gen bis zur Kün­di­gung Ver­trags­par­tei und ist im Au­ßen­ver­hält­nis wei­ter­hin zur Zah­lung ver­pflich­tet, auch wenn sie den Ver­trag nicht mehr nutzt.
Bei Ge­mein­schafts­kon­ten:
  • Kon­to­stand zum Zeit­punkt der Tren­nung do­ku­men­tie­ren
  • Ge­mein­schafts­kon­to so bald wie mög­lich auf­lö­sen; da­für ist beid­sei­ti­ge Zu­stim­mung er­for­der­lich
  • bei ei­nem „Oder-Kon­to“ bis zur Kon­toauf­lö­sung: Ein­zel­ver­fü­gungs­be­rech­ti­gung des an­de­ren Part­ners ge­gen­über der Bank schrift­lich oder per­sön­lich in der Bank­fi­lia­le wi­der­ru­fen
  • Zah­lungs­ver­kehr im Blick be­hal­ten
  • ggf. Last­schrift­man­da­te und wie­der­keh­ren­de Ab­bu­chungs­auf­trä­ge über­prü­fen
  • ggf. Ein­zah­lun­gen (z. B. Ge­halt, Ren­ten­zah­lun­gen) auf ein ei­ge­nes Kon­to um­lei­ten
Bei Ein­zel­kon­to mit Kon­to­voll­macht für den Ex-Part­ner:
  • Kon­to­voll­macht so­bald wie mög­lich wi­der­ru­fen
  • Än­de­rung der Zu­gangs­ken­nung für On­li­ne-Ban­king, ggf. Sper­re der zwei­ten EC-Kar­te/Kre­dit­kar­te des Ex-Part­ners
  • ggf. Last­schrift­man­da­te und wie­der­keh­ren­de Ab­bu­chungs­auf­trä­ge über­prü­fen
  • als be­voll­mäch­tig­ter Part­ner: ei­ge­nes Kon­to ein­rich­ten, wenn nur das Part­ner­kon­to ge­nutzt wur­de und ggf. Ein­zah­lun­gen auf Part­ner­kon­to (z. B. Ge­halt, Ren­ten­zah­lun­gen) auf ei­ge­nes Kon­to um­lei­ten
Mehr erfahren
  • Un­ter­halts­vor­schuss wird nach ei­ner Tren­nung ge­zahlt, wenn der un­ter­halts­pflich­ti­ge El­tern­teil zu we­nig, un­re­gel­mä­ßig oder gar kei­nen Un­ter­halt für das ge­mein­sa­me min­der­jäh­ri­ge Kind zahlt.
  • Wohn­geld soll da­bei hel­fen, die Mie­te zu be­zah­len und Be­las­tun­gen bei ei­nem Ei­gen­heim zu min­dern. Be­zie­hen Sie be­reits Wohn­geld, müs­sen Sie der Wohn­geld­be­hör­de mel­den, wenn sich das Ge­samtein­kom­men oder die An­zahl der Wohn­geld­be­rech­tig­ten nach der Tren­nung ver­än­dert. Auch das Be­treu­ungs­mo­dell und Un­ter­halts­zah­lun­gen kön­nen Ein­fluss auf den Wohn­geld­be­zug ha­ben.
  • Nach ei­ner Tren­nung kann wei­ter­hin oder auch erst­ma­lig ein An­spruch auf Bür­ger­geld für Sie und Ihr Kind be­ste­hen. Wel­cher El­tern­teil un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen Bür­ger­geld für das Kind be­an­tra­gen kann, er­fah­ren Sie hier . Zu­dem kann für einen oder bei­de El­tern­tei­le ein An­spruch auf tren­nungs­be­ding­ten Mehr­be­darf ent­ste­hen.
  • Das Bil­dungs­pa­ket kommt Kin­dern aus ein­kom­mens­schwa­chen Fa­mi­li­en un­mit­tel­bar zu Gu­te, da z. B. Kos­ten für das Mit­ta­ges­sen oder für das Schü­ler­ticket über­nom­men wer­den.
  • Der Kin­der­zu­schlag soll Fa­mi­li­en un­ter­stüt­zen, de­ren Ein­kom­men nicht für den Le­bens­un­ter­halt der Kin­der aus­reicht.  Nach ei­ner Tren­nung kann der­je­ni­ge El­tern­teil den Kin­der­zu­schlag be­an­tra­gen, der das Kin­der­geld be­zieht.
  • Al­le El­tern, die ihr Kind nach der Ge­burt selbst be­treu­en und kei­ner (vol­len) Er­werbs­tä­tig­keit nach­ge­hen, kön­nen El­tern­geld er­hal­ten. Bei ge­trennt­le­ben­den El­tern ent­schei­det das Be­treu­ungs­mo­dell dar­über, ob bei­de El­tern das El­tern­geld er­hal­ten oder nur ein El­tern­teil an­spruchs­be­rech­tigt ist.
Mehr erfahren
  • Wahl­recht im Tren­nungs­jahr: Bis zum 1. Ja­nu­ar des auf die Tren­nung fol­gen­den Jah­res kann die ge­mein­sa­me steu­er­li­che Ver­an­la­gung bei­be­hal­ten oder be­reits ei­ne ge­trenn­te steu­er­li­che Ver­an­la­gung be­an­tragt wer­den. Es emp­fiehlt sich ei­ne Be­ra­tung ein­zu­ho­len, um fest­zu­stel­len, was güns­ti­ger ist.
  • Än­de­rung der Steu­er­klas­se nach Ab­lauf des Tren­nungs­jah­res: Ab dem 1. Ja­nu­ar des Fol­ge­jah­res der Tren­nung muss ei­ne Än­de­rung der Steu­er­klas­se er­fol­gen. Ei­ne ge­mein­sa­me steu­er­li­che Ver­an­la­gung ist dann nicht mehr mög­lich.
  • Steu­er­li­cher Ent­las­tungs­be­trag für Al­lein­er­zie­hen­de: Al­lein­er­zie­hen­den El­tern­tei­len steht ein jähr­li­cher Ent­las­tungs­be­trag zu, der durch einen Wech­sel in die Steu­er­klas­se 2 be­an­tragt wer­den kann. Bei ei­ner ge­teil­ten Be­treu­ung müs­sen sich die El­tern ei­ni­gen, wem der Ent­las­tungs­be­trag zu­kom­men soll.
  • Steu­er­li­cher Kin­der­frei­be­trag: Das Fi­nanz­amt prüft ab dem Fol­ge­jahr nach der Tren­nung für je­den El­tern­teil, ob je­weils der Be­zug von Kin­der­geld oder die Steu­e­rer­spar­nis bei Be­rück­sich­ti­gung des Kin­der­frei­be­trags güns­ti­ger ist. Da­für wird je­weils das hal­be Kin­der­geld zu­grun­de ge­legt.
Mehr erfahren
  • ge­mein­sam er­wor­be­nes Ver­mö­gen fair auf­tei­len: Sie kön­nen das Ver­mö­gen ent­we­der tat­säch­lich tei­len (z. B. bei Wert­pa­pie­ren) oder den Er­lös aus dem Ver­kauf des ge­mein­sa­men Ei­gen­tums (z. B. bei Im­mo­bi­li­en). Es sind auch in­di­vi­du­el­le Lö­sun­gen denk­bar, die in ei­ner Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung fest­ge­hal­ten wer­den kön­nen (z. B. ein Ex-Part­ner be­kommt das Au­to, der an­de­re da­für den Wohn­wa­gen). Be­rück­sich­ti­gen Sie da­bei die Be­lan­ge ge­mein­sa­mer Kin­der so­wie Ih­re je­wei­li­gen wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se.
  • ge­mein­sa­me Schul­den­tra­gung auch nach der Tren­nung/Schei­dung: Nach der Tren­nung bzw. Schei­dung haf­ten grund­sätz­lich bei­de Ex-Part­ner ge­gen­über dem Schuld­ner (z. B. der Bank) wei­ter­hin für ge­mein­sam auf­ge­nom­me­ne Schul­den (z. B. einen Kre­dit).
  • ggf. Ver­ein­ba­rung über Schul­den­tra­gung im In­nen­ver­hält­nis schlie­ßen: An­läss­lich der Tren­nung oder Schei­dung kann ei­ne neue Ver­ein­ba­rung im In­nen­ver­hält­nis zwi­schen den Ex-Part­nern dar­über ge­schlos­sen wer­den, wer von bei­den die Ver­bind­lich­keit be­glei­chen soll. Im Au­ßen­ver­hält­nis zum Schuld­ner kann dann ei­ne Ent­las­sung aus dem Ver­trag an­ge­fragt wer­den.
Mehr erfahren
Bei Ei­nig­keit über Un­ter­halts­zah­lun­gen:
  • Kindesunterhalt: Nach ei­ner Tren­nung der El­tern ha­ben Kin­der in der Re­gel einen An­spruch auf Kin­des­un­ter­halt. Die Min­dest­hö­he des Kin­des­un­ter­halts ist ge­setz­lich fest­ge­legt. Die ge­naue Un­ter­halts­hö­he er­gibt sich aus der Düsseldorfer Tabelle . Wel­cher El­tern­teil in wel­cher Hö­he für den Kin­des­un­ter­halt auf­kom­men muss, ist vom ge­wähl­ten Be­treu­ungs­mo­dell ab­hän­gig. Sie kön­nen die ge­setz­li­che Pflicht zur Zah­lung von Kin­des­un­ter­halt in ei­ner Unterhaltsvereinbarung ein­ver­nehm­lich kon­kre­ti­sie­ren. Da­für emp­fiehlt sich in der Re­gel ei­ne an­walt­li­che Be­ra­tung.
  • Unterhalt des betreuenden Elternteils: Be­treut ein El­tern­teil nach der Tren­nung die ge­mein­sa­men Kin­der ganz über­wie­gend al­lein, ist da­ne­ben häu­fig kei­ne (vol­le) Er­werbs­tä­tig­keit mög­lich. Da­her kann un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen Un­ter­halt we­gen der Be­treu­ung ge­mein­sa­mer Kin­der ver­langt wer­den. Sind Sie sich über die Hö­he der Un­ter­halt­zah­lun­gen ei­nig, soll­ten Sie die­se schrift­lich fest­hal­ten (z. B. in ei­ner Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung).
  • Trennungs- bzw. nachehelicher Unterhalt: Nach der Tren­nung bzw. nach der Schei­dung kann un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ein Ehe­part­ner An­spruch auf Un­ter­halt in Form von Tren­nungs­un­ter­halt bzw. nach­e­he­li­chem Un­ter­halt ha­ben. Sind Sie sich über die Hö­he der Un­ter­halts­zah­lun­gen ei­nig, soll­ten Sie die­se schrift­lich fest­hal­ten (z. B. in ei­ner Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung).
Wenn kei­ne Ei­ni­gung über Un­ter­halts­zah­lun­gen ge­lingt:
  • An­walt­li­che Be­ra­tung in An­spruch neh­men: Wenn Ei­ni­gungs­ver­su­che fehl­ge­schla­gen sind, emp­fiehlt es sich in der Re­gel ei­ne Rechts­an­wäl­tin oder einen Rechts­an­walt ein­zu­schal­ten, um Un­ter­halts­an­sprü­che durch­zu­set­zen, und ggf. vor dem Fa­mi­li­en­ge­richt ein­zu­kla­gen.
  • Auf­for­de­rung zur Ver­mö­gens­aus­kunft und Un­ter­halts­zah­lung: Die Ex-Part­ne­rin bzw. der Ex-Part­ner soll­te schrift­lich da­zu auf­ge­for­dert wer­den, Aus­kunft über Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­ver­hält­nis­se zu ge­ben. Wenn die Ein­kom­mens­ver­hält­nis­se be­kannt sind, kann di­rekt da­zu auf­ge­for­dert wer­den, ab so­fort einen kon­kre­ten Un­ter­halts­be­trag zu zah­len. Da­bei soll­te der Nach­weis des Schrift­ver­kehrs durch Ein­schrei­ben oder Emp­fangs­quit­tung si­cher­ge­stellt wer­den. Die Zah­lungs­auf­for­de­rung ge­währ­leis­tet, dass der Un­ter­halt auch rück­wir­kend noch gel­tend ge­macht wer­den kann.
  • Hö­he des Un­ter­halts aus­rech­nen: Die Hö­he des vor­läu­fig ein­ge­for­der­ten Be­trags kann an­hand zur Ver­fü­gung ge­stell­ter Un­ter­la­gen (Ge­halts­ab­rech­nun­gen der letz­ten 12 Mo­na­te, letz­ter Steu­er­be­scheid mit Er­klä­rung und al­len An­la­gen; bei Selbst­stän­di­gen: Ein­kom­mens­nach­wei­se der letz­ten drei Jah­re) oder, wenn die­se nicht her­aus­ge­ge­ben wer­den, an­hand ei­ge­ner Kennt­nis­se über Ein­künf­te der Ex-Part­ne­rin oder des Ex-Part­ners er­rech­net wer­den. Beim Kin­des­un­ter­halt ist die Hö­he des Bar­un­ter­halts ab­hän­gig vom Be­treu­ungs­mo­dell; in­for­mie­ren Sie sich hier . Beim Be­treu­ungs­un­ter­halt fin­den Sie hier ei­ne An­lei­tung zur Be­rech­nung der Un­ter­halts­hö­he; für den Ehe­gat­ten­un­ter­halt fin­den Sie hier In­for­ma­tio­nen.
  • In Ver­zug set­zen: For­dern Sie den an­de­ren El­tern­teil bzw. Ih­ren Ex-Part­ner zur Zah­lung des Un­ter­halts zu ei­nem be­stimm­ten Ter­min auf. Der Un­ter­halt kann in ei­nem spä­te­ren Ge­richts­ver­fah­ren ab dem Zeit­punkt des Ver­zugs rück­wir­kend gel­tend ge­macht wer­den.
  • ggf. Kla­ge auf Un­ter­halt beim Ge­richt ein­rei­chen: Zahlt der Un­ter­halts­ver­pflich­te­te nicht, kön­nen Sie den Un­ter­halt vor Ge­richt ein­kla­gen.
  • Ggf. Unterhaltsvorschuss beantragen: Wenn Kin­des­un­ter­halt trotz al­ler Be­mü­hun­gen nicht ge­zahlt wird, kann bei der Un­ter­halts­vor­schuss­stel­le ein Un­ter­halts­vor­schuss be­an­tragt wer­den (rück­wir­kend aber nur für ma­xi­mal einen Mo­nat).
  • Ge­setz­li­ches Erbrecht wäh­rend der Tren­nungs­zeit: Be­ach­ten Sie, dass nicht schon mit der Tren­nung, son­dern erst mit der Schei­dung das ge­setz­li­che Erbrecht der ge­trenn­ten Ehe­part­ne­rin oder des ge­trenn­ten Ehe­part­ners er­lischt.
  • ggf. ge­mein­schaft­li­ches Tes­ta­ment wi­der­ru­fen
  • ggf. Tes­ta­ment än­dern oder ver­fas­sen (und ge­setz­li­ches Erbrecht des Ehe­part­ners aus­schlie­ßen)
  • ggf. ge­mein­schaft­li­chen Erb­ver­trag wi­der­ru­fen
  • Zu­künf­ti­ge Leis­tungs­er­brin­gung klä­ren: Wenn An­ge­hö­ri­ge fi­nan­zi­ell oder nicht fi­nan­zi­ell (z. B. durch Pfle­ge­leis­tun­gen) durch die Ehe­part­ne­rin bzw. den Ehe­part­ner un­ter­stützt wur­den, soll­ten Sie sich ei­nig wer­den, ob und in wel­cher Form die­se Leis­tung in Zu­kunft be­ste­hen bleibt.
  • Gü­ter­stand über­prü­fen: Der Zu­ge­win­n­aus­gleich fin­det an­läss­lich der Schei­dung nur statt, wenn Sie im ge­setz­li­chen Gü­ter­stand der Zu­ge­winn­ge­mein­schaft le­ben. Dies ist au­to­ma­tisch der Fall, wenn Sie kei­nen ab­wei­chen­den Ehe­ver­trag ge­schlos­sen ha­ben.
  • ggf. in­di­vi­du­el­le Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung tref­fen: Auch bei ei­ner Zu­ge­winn­ge­mein­schaft noch an­läss­lich der Schei­dung ei­ne auf Ih­re Si­tua­ti­on an­ge­pass­te Re­ge­lung zum Ver­mö­gens­aus­gleich tref­fen. Da­für soll­ten Sie sich an­walt­lich be­ra­ten las­sen.
  • Ei­ge­ne Ver­mö­gensauf­stel­lung bis zum Stich­tag (Zu­stel­lung des Schei­dungs­an­trags) er­stel­len: Aus der Ver­mö­gensauf­stel­lung soll­te das ei­ge­ne Ver­mö­gen zu Be­ginn und zum En­de der Ehe ge­nau her­vor­ge­hen (z. B. durch Vor­la­ge von Kon­to- und De­pot­aus­zü­gen, Spar­ver­trä­gen, Ge­halts­ab­rech­nun­gen, Steu­er­er­klä­run­gen, Dar­le­hens­ver­trä­ge, Grund­buch­aus­zü­ge, Sach­ver­zeich­nis­se).
  • Durch­füh­rung des Zu­ge­win­n­aus­gleichs im Schei­dungs­ver­fah­ren be­an­tra­gen las­sen: Der An­trag kann nur durch ei­ne an­walt­li­che Ver­tre­tung ge­stellt wer­den. Las­sen Sie sich vor­her aus­führ­lich an­walt­li­che be­ra­ten und spre­chen Sie sich auch mit Ih­rem Ex-Part­ner ab, um ei­ner (kos­ten­in­ten­si­ven) Ver­län­ge­rung des Schei­dungs­ver­fah­rens zu­vor­zu­kom­men.
  • ggf. Mög­lich­keit ei­nes früh­zei­ti­gen Zu­ge­win­n­aus­gleichs prü­fen (las­sen): Ins­be­son­de­re bei lan­ger Tren­nungs­zeit kann ein Zu­ge­win­n­aus­gleich schon vor dem Schei­dungs­ver­fah­ren durch­ge­führt wer­den. Las­sen Sie dies ggf. an­walt­lich prü­fen.
Mehr erfahren
  • ggf. au­ßer­ge­richt­li­che Ei­ni­gung über Durch­füh­rung des Ver­sor­gungs­aus­gleichs tref­fen: Der Ver­sor­gungs­aus­gleich wird im Rah­men des Schei­dungs­ver­fah­rens au­to­ma­tisch durch­ge­führt, es sei denn, die Ehe be­stand kür­zer als drei Jah­re. Sie kön­nen sich mit Ih­rem Ex-Part­ner je­doch in ei­ner Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung über die Auf­tei­lung der Ver­sor­gungs­an­wart­schaf­ten ei­ni­gen. Die­se muss no­ta­ri­ell be­ur­kun­det wer­den.
  • an­sons­ten Auf­stel­lung über wäh­rend der Ehe er­wor­be­ne Ver­sor­gungs­an­wart­schaf­ten für das Ge­richts­ver­fah­ren er­stel­len (z. B. An­rech­te aus ge­setz­li­cher Ren­ten­ver­si­che­rung, Be­am­ten­ver­sor­gung, be­trieb­li­cher Al­ters­vor­sor­ge etc.)
Mehr erfahren
  • Rechts­an­wäl­tin bzw. Rechts­an­walt be­auf­tra­gen: In Schei­dungs­ver­fah­ren gilt grund­sätz­lich die Pflicht zur an­walt­li­chen Ver­tre­tung. Ei­ne ge­mein­sa­me Ver­tre­tung der Ehe­leu­te vor dem Fa­mi­li­en­ge­richt ist nicht mög­lich. Für be­stimm­te Ver­fah­rens­hand­lun­gen ist al­ler­dings kei­ne an­walt­li­che Ver­tre­tung not­wen­dig (z. B. Zu­stim­mung zum Schei­dungs­an­trag). Bei ei­ner ein­ver­nehm­li­chen Schei­dung ist es meis­tens aus­rei­chend, wenn nur ei­ner der Ehe­part­ner an­walt­lich ver­tre­ten wird. Spre­chen Sie sich hier­zu ab. Ei­ne an­walt­li­che Be­ra­tung emp­fiehlt sich auch im Hin­blick auf zu klä­ren­de Fol­ge­fra­gen, die mit der Schei­dung zu­sam­men­hän­gen.
  • ggf. au­ßer­ge­richt­li­che Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung tref­fen: Rechts­fra­gen, die an­läss­lich der Schei­dung auf­tre­ten, kön­nen die Ehe­leu­te in ei­ner Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung ein­ver­nehm­lich re­geln (z. B. Un­ter­halts­zah­lun­gen, Sor­ge- und Um­gangs­recht, Zu­ge­winn- und Ver­sor­gungs­aus­gleich, Auf­tei­lung von Haus­halts­ge­gen­stän­den und Ehe­woh­nung, Auf­tei­lung ge­mein­sa­men Ver­mö­gens und ge­mein­sa­mer Schul­den). Zu Wirk­sam­keit ist ei­ne no­ta­ri­el­le Be­ur­kun­dung oder ein ge­richt­lich pro­to­kol­lier­ter Ver­gleich er­for­der­lich. Vor Ab­schluss ei­ner Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung emp­fiehlt es sich, an­walt­li­che Be­ra­tung in An­spruch zu neh­men.
  • Schei­dungs­an­trag ein­rei­chen: Der schei­dungs­wil­li­ge Ehe­part­ner kann nach Ab­lauf des Tren­nungs­jah­res durch die be­auf­tra­gte Rechts­an­wäl­tin bzw. den be­auf­tra­gen Rechts­an­walt den Schei­dungs­an­trag beim Fa­mi­li­en­ge­richt ein­rei­chen. Mit Ein­rei­chung des Schei­dungs­an­trags wird das Schei­dungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet.
  • Ggf. Be­ra­tungs- und/oder Ver­fah­rens­kos­ten­hil­fe be­an­tra­gen: Ein Schei­dungs­ver­fah­ren kos­tet Geld. Bei klei­nen Ein­kom­men kön­nen Sie für die an­walt­li­che Be­ra­tung im Vor­feld des Ver­fah­rens ggf. Be­ra­tungs­hil­fe be­an­tra­gen. Für die mit dem Schei­dungs­ver­fah­ren ent­stan­de­nen Kos­ten kann ggf. Ver­fah­rens­kos­ten­hil­fe be­an­tragt wer­den.
  • Zah­lung des Ge­richts­kos­ten­vor­schus­ses: Der an­trag­stel­len­de Ehe­part­ner muss einen Ge­richts­kos­ten­vor­schuss in Hö­he des vor­aus­sicht­li­chen Ver­fah­rens­wer­tes leis­ten. Die­se Zah­lung ist Vor­aus­set­zung für das Tä­tig­wer­den des Ge­richts. Nach Durch­füh­rung der Schei­dung und Ab­schluss des Ver­fah­rens er­geht durch das Ge­richt ei­ne Kos­ten­ent­schei­dung, bei dem die Ver­fah­rens­kos­ten re­gel­mä­ßig ge­gen­ein­an­der auf­ge­ho­ben, al­so ge­teilt wer­den. Der Ehe­part­ner, der den Vor­schuss ge­leis­tet hat, kann sich den auf die Ge­gen­sei­te ent­fal­len­den An­teil er­stat­ten las­sen.
  • Nach­weis des Tren­nungs­zeit­punkts: Wol­len Sie sich ein­ver­nehm­lich schei­den las­sen, reicht es in der Re­gel aus, wenn bei­de Ehe­part­ner vor dem Fa­mi­li­en­ge­richt über­ein­stim­mend vor­tra­gen, dass Sie be­reits ein Jahr ge­trennt le­ben (Tren­nungs­jahr). Ist nur ein Ehe­part­ner schei­dungs­wil­lig, muss die­ser den Ab­lauf des Tren­nungs­jah­res und das Schei­tern der Ehe nach­wei­sen (z. B. durch neu­en Miet­ver­trag, Mel­de­be­schei­ni­gung, Zeu­gen­be­weis, schrift­li­chen Nach­weis mit Zu­gangs­be­stä­ti­gung). Le­ben die Ehe­part­ner schon drei Jah­re ge­trennt, nimmt das Fa­mi­li­en­ge­richt ein Schei­tern der Ehe an.
Mehr erfahren
Checkliste herunterladen

Checkliste: Trennung unverheirateter Paare

 

 

Was soll­te ich bei ei­ner Tren­nung be­ach­ten, wenn ich nicht ver­hei­ra­tet bin?

Hier fin­den Sie ei­ne Auf­lis­tung der wich­tigs­ten Punk­te, die bei ei­ner Tren­nung zu be­ach­ten sind, wenn die El­tern nicht ver­hei­ra­tet sind.

  • Auf Selbstfürsorge achten: Sie soll­ten sich Zeit und Raum ge­ben, um die Tren­nung zu ver­ar­bei­ten. Ge­ben Sie Acht auf sich, und su­chen Sie ggf. nach neu­en Un­ter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten bei Fa­mi­lie oder Freun­din­nen und Freun­den.
  • Gespräch mit den Kindern suchen und sie unterstützen: Wenn der Ent­schluss zur Tren­nung fest­steht, spre­chen Sie mög­lichst ge­mein­sam mit den Kin­dern über die Tren­nung und be­glei­ten Sie Ih­re Kin­der bei der Tren­nungs­be­wäl­ti­gung. Küm­mern Sie sich dar­um, dass Ih­re Kin­der emo­tio­na­le Un­ter­stüt­zung auch durch an­de­re Per­so­nen als die El­tern er­le­ben.
  • Ju­gend­amt oder Fa­mi­li­en-/Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len: Neh­men Sie bei Be­darf früh­zei­tig Un­ter­stüt­zung durch das Ju­gend­amt oder Fa­mi­li­en- und Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len in An­spruch. Es be­steht ein Rechts­an­spruch auf Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung in Fra­gen der Part­ner­schaft, Tren­nung und Schei­dung so­wie der Aus­übung der el­ter­li­chen Sor­ge und des Um­gangs­rechts.
  • Me­dia­ti­on: Bei Be­darf kön­nen Sie frei­wil­lig mit der Ex-Part­ne­rin oder dem Ex-Part­ner ei­ne Me­dia­ti­on durch­lau­fen.
  • An­walt­li­che Be­ra­tung: Bei kom­pli­zier­ten Rechts­fra­gen soll­ten Sie ggf. an­walt­li­che Rechts­be­ra­tung in An­spruch neh­men.
Mehr erfahren
  • Recht­li­che Fra­gen klä­ren: Für den Aus­zug aus bzw. den Ver­bleib in der Fa­mi­li­en­woh­nung gel­ten un­ter­schied­li­che recht­li­che Re­ge­lun­gen, je nach­dem, ob Sie in ei­ner Miet- oder Ei­gen­tums­woh­nung, die im Mit- oder Al­lein­ei­gen­tum ei­nes Part­ners steht, le­ben (sie­he un­ten).
  • Prü­fung der wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se in Be­zug auf die al­lei­ni­ge Wei­ter­fi­nan­zie­rung der Fa­mi­li­en­woh­nung: Be­vor Sie sich für einen Ver­bleib in der bis­he­ri­gen Fa­mi­li­en­woh­nung ent­schei­den, soll­ten Sie Ih­re fi­nan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten im Hin­blick auf ei­ne al­lei­ni­ge Wei­ter­fi­nan­zie­rung prü­fen. Da­bei sind fol­gen­de Aspek­te zu be­ach­ten:
    • er­höh­te Miet­zah­lung bzw. Las­ten­tra­gung bei al­lei­ni­ger Fi­nan­zie­rung
    • ggf. fi­nan­zi­el­le Be­las­tung durch Un­ter­halts­pflich­ten
    • ggf. al­lei­ni­ge Kre­dit­til­gung für Im­mo­bi­lie bei ent­spre­chen­der Kre­dit­über­nah­me
  • Be­rück­sich­ti­gung der Be­lan­ge der im Haus­halt le­ben­den Kin­der: Ein Um­zug nach der el­ter­li­chen Tren­nung kann für Kin­der ei­ne zu­sätz­li­che Be­las­tung dar­stel­len. Ver­su­chen Sie bei Ih­rer Ent­schei­dung be­züg­lich der Wohn­si­tua­ti­on auch die Be­lan­ge Ih­rer Kin­der zu be­rück­sich­ti­gen.

(1) Wenn ei­ner der Part­ner aus­zie­hen soll und hier­über Ei­nig­keit be­steht:
  • Bei Miet­woh­nung: Ei­ni­gung dar­über tref­fen, wer künf­tig die Mie­te zah­len soll und beim Ver­mie­ter ei­ne Ent­las­sung des aus­zie­hen­den Part­ners aus dem Miet­ver­trag (ge­mein­sa­me Miet­woh­nung) bzw. ei­ne Ver­trags­über­nah­me des ver­blei­ben­den Part­ners (aus­zie­hen­de Per­son ist al­lei­ni­ger Mie­ter) an­fra­gen
  • Bei Woh­nung, die im Mit­ei­gen­tum der Ex-Part­ner steht: Es kann ent­we­der ein Miet­ver­trag zur orts­üb­li­chen Ver­gleichs­mie­te zwi­schen den Ex-Part­nern ge­schlos­sen wer­den oder der Mit­ei­gen­tumsan­teil kann ge­gen ei­ne Aus­gleichs­zah­lung auf den in der Woh­nung ver­blei­ben­den Ex-Part­ner über­tra­gen wer­den. Bei der Über­tra­gung des Mit­ei­gen­tumsan­teils kann ei­ne Ge­winn­steu­er ge­mäß § 23 EStG so­wie die Grund­er­werbs­steu­er an­fal­len.
(2) Wenn kei­ne Ei­ni­gung dar­über er­zielt wird, wer aus­zieht:
  • Miet- und Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se aus­schlag­ge­bend: Bei nicht ver­hei­ra­te­ten Paa­ren sind bei der Fra­ge, wer aus­zie­hen muss, die Miet- bzw. Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se aus­schlag­ge­bend. Ste­hen bei­de Per­so­nen im Miet­ver­trag bzw. sind bei­de Mit­ei­gen­tü­mer, kann ein Aus­zug der an­de­ren Per­son nicht er­zwun­gen wer­den. Bei Mit­ei­gen­tum kann ein An­trag auf Tei­lungs­ver­stei­ge­rung beim Ge­richt ge­stellt wer­den.
  • ggf. An­trag auf Woh­nungs­zu­wei­sung: In Fäl­len (dro­hen­der) hä­us­li­cher Ge­walt kann bei Ge­richt ei­ne (vor­über­ge­hen­de) Nut­zungs­über­las­sung der Woh­nung be­an­tragt wer­den.
Mehr erfahren
  • Ei­ni­gung über Auf­tei­lung der Haus­halts­ge­gen­stän­de tref­fen: Da­bei soll­te das Wohl der im Haus­halt le­ben­den Kin­der so­wie die wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se je­des Ex-Part­ners in Be­zug auf die Wie­der­be­schaf­fung be­rück­sich­tigt wer­den.
  • Be­stands­auf­nah­me ma­chen: Ei­ne Auf­lis­tung al­ler Haus­halts­ge­gen­stän­de kann hel­fen, den Über­blick zu be­hal­ten und auf die­ser Grund­la­ge einen Tei­lungs­vor­schlag zu er­ar­bei­ten.
  • Künf­ti­ge Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se klä­ren: Sie soll­ten sich ei­ni­gen, ob mit der Über­las­sung von Haus­halts­ge­gen­stän­den an einen Ex-Part­ner auch das Al­lein­ei­gen­tum dar­an über­tra­gen wer­den soll oder die­se Ge­gen­stän­de nur zur Be­nut­zung über­las­sen wer­den.
  • ggf. Ver­kauf und Er­lös­tei­lung bei Un­ei­nig­keit: Kön­nen Sie sich nicht über die Haus­rats­tei­lung ei­ni­gen, sieht das Ge­setz die Auf­tei­lung gleich­ar­ti­ger Ge­gen­stän­de oder den Ver­kauf der Ge­gen­stän­de mit an­schlie­ßen­der Er­lös­tei­lung vor. Sie kön­nen aber auch das Los ent­schei­den las­sen.
Mehr erfahren
  • Passendes Betreuungsmodell finden: Sie müs­sen sich über­le­gen, wie Sie in Zu­kunft die Be­treu­ung Ih­rer Kin­der ge­stal­ten wol­len. Es gibt ver­schie­de­ne Be­treu­ungs­mo­del­le für Tren­nungs­fa­mi­li­en. Bei der in­di­vi­du­el­len Ent­schei­dung für ein Be­treu­ungs­mo­dell spie­len ver­schie­de­ne Fak­to­ren ei­ne Rol­le. Ha­ben Sie Ih­re Wahl ge­trof­fen, kann es sich an­bie­ten, ei­ne schrift­li­che El­tern­ver­ein­ba­rung zur Re­ge­lung der Be­treu­ung bzw. des Um­gangs auf­zu­set­zen.
    • Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­te wahr­neh­men: Bei der Aus­ge­stal­tung der Be­treu­ung bzw. des Um­gangs nach ei­ner Tren­nung leis­ten Fa­mi­li­en- und Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len so­wie das Ju­gend­amt kos­ten­lo­se Un­ter­stüt­zung. Da­ne­ben kann ei­ne Re­ge­lung auch im Rah­men ei­ner Me­dia­ti­on ge­mein­sam er­ar­bei­tet wer­den.
    • ggf. An­trag beim Fa­mi­li­en­ge­richt stel­len: Ge­lingt ei­ne Ei­ni­gung über die Be­treu­ung nicht, kann das Fa­mi­li­en­ge­richt auf An­trag ei­ne Um­gangs- bzw. Be­treu­ungs­re­ge­lung un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Kin­des­wohls fest­le­gen.
  • Gemeinsame Ausübung der elterlichen Sorge: Die ge­mein­sa­me el­ter­li­che Sor­ge bleibt auch nach ei­ner Tren­nung be­ste­hen. Es gel­ten je­doch Be­son­der­hei­ten bei der Aus­übung. Wäh­rend die El­tern in An­ge­le­gen­hei­ten von er­heb­li­cher Be­deu­tung für das Kind ge­mein­sam ent­schei­den müs­sen, kann der (haupt-)be­treu­en­de El­tern­teil in All­tags­an­ge­le­gen­hei­ten bzw. der um­gangs­be­rech­tig­te El­tern­teil in An­ge­le­gen­hei­ten der tat­säch­li­chen Be­treu­ung al­lein ent­schei­den.
    • ggf. An­trag auf Über­tra­gung der Al­lein­ent­schei­dung in ein­zel­nen wich­ti­gen An­ge­le­gen­hei­ten des Kin­des: Wenn Sie sich bei ein­zel­nen Fra­gen nicht ei­ni­gen kön­nen, die für das Kind von er­heb­li­cher Be­deu­tung sind, kann beim Fa­mi­li­en­ge­richt ein An­trag auf Über­tra­gung der Al­lein­ent­schei­dung in die­sem Fall ge­stellt wer­den. Das Ge-richt über­trägt die Ent­schei­dungs­be­fug­nis im Streit­punkt nach Prü­fung des Kin­des­wohls auf einen El­tern­teil.
    •  ggf. An­trag auf Über­tra­gung des al­lei­ni­gen Sor­ge­rechts bzw. ei­nes Teil­be­reichs der el­ter­li­chen Sor­ge: Bei er­heb­li­chen und dau­er­haf­ten Kon­flik­ten zwi­schen den El­tern, bei Ge­walt­vor­komm­nis­sen oder bei Wei­ge­rung bzw. Un­ver­mö­gen ei­nes El­tern­teils, sich an der el­ter­li­chen Sor­ge zu be­tei­li­gen, kann ein An­trag auf al­lei­ni­ges Sor­ge­recht beim Fa­mi­li­en­ge­richt bzw. auf Über­tra­gung ei­nes Teil­be­reichs der el­ter­li­chen Sor­ge (z. B. Ge­sund­heits­für­sor­ge) ge­stellt wer­den. Das Fa­mi­li­en­ge­richt ent­schei­det im Sin­ne des Kin­des­wohls.
  • Kindergeldbezug klären: Das Kin­der­geld wird im­mer nur an einen El­tern­teil aus­ge­zahlt. Nach ei­ner Tren­nung müs­sen Sie sich ei­ni­gen, wer in Zu­kunft das Kin­der­geld aus­ge­zahlt be­kommt und ei­ne Än­de­rung der Fa­mi­li­en­kas­se mit­tei­len. In der Re­gel be­kommt der haupt­be­treu­en­de El­tern­teil das Kin­der­geld aus­ge­zahlt. Die Hälf­te des Kin­der­gel­des ist auf den Kin­des­un­ter­halt an­zu­rech­nen.
  • Wohnsitzmeldung der Kinder: Kin­der kön­nen le­dig­lich einen mel­de­recht­li­chen Wohn­sitz ha­ben. Wird das Kind im Re­si­denz­mo­dell oder im asym­me­tri­schen Wech­selm­odell be­treut, hat das Kind sei­nen Wohn­sitz beim haupt- bzw. über­wie­gend be­treu­en­den El­tern­teil. Wenn ein pa­ri­tä­ti­sches Wech­selm­odell prak­ti­ziert wird, müs­sen die El­tern ei­ne Ei­ni­gung dar­über tref­fen, wo das Kind ge­mel­det wird und ge­gen­über der Mel­de­be­hör­de ei­ne ge­mein­sa­me Er­klä­rung ab­ge­ben.
  • Per­sön­li­che und ver­mö­gens­recht­li­che Un­ter­la­gen und Do­ku­men­te: Per­sön­li­che und ver­mö­gens­recht­li­che Un­ter­la­gen und Do­ku­men­te soll­ten si­cher ver­wahrt wer­den. Bei ge­mein­schaft­li­chen Un­ter­la­gen soll­ten Sie klä­ren, wer die­se be­hält. Der je­weils an­de­re Ehe­part­ner soll­te sich ei­ne (be­glau­big­te) Ko­pie an­fer­ti­gen. Zu den wich­ti­gen Do­ku­men­ten ge­hö­ren Per­so­nal­aus­weis und Rei­se­pass, Ge­burts­ur­kun­den (die ei­ge­ne und die der Kin­der), ggf. Part­ner­schafts­ver­trag, Ar­beit­s­pa­pie­re, Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge, Zeug­nis­se, be­hörd­li­che Be­schei­de, Fahr­zeug­schei­ne und -brie­fe, ggf. Miet­ver­trag, Miet­kau­ti­ons­kon­to und Pass­wör­ter.
  • Ggf. Part­ner­schafts­ver­trag prü­fen: Ist ein Part­ner­schafts­ver­trag vor­han­den, soll­ten die dar­in ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen ge­prüft wer­den.
  • Be­ste­hen­de Ver­si­che­run­gen prü­fen und ggf. kün­di­gen: Be­ach­ten Sie, dass Fa­mi­li­en­ta­ri­fe mit der Tren­nung en­den. Nicht mehr be­nö­tig­te Ver­si­che­run­gen soll­ten ge­kün­digt wer­den (z. B. Ries­ter­ren­te, denn die Kin­der­zu­schlä­ge flie­ßen dem El­tern­teil zu, der das Kin­der­geld er­hält).
  • ggf. Ver­si­che­run­gen auf einen El­tern­teil um­schrei­ben: Um si­cher­zu­stel­len, dass auch die ge­mein­sa­men Kin­der wei­ter­hin ver­si­chert sind (z. B. in der Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung), kann es not­wen­dig sein, dass Ver­si­che­run­gen auf einen El­tern­teil um­ge­schrie­ben wer­den.
  • ggf. Be­zugs­rech­te än­dern: Wenn mit der Tren­nung ei­ne an­de­re Per­son mög­li­che Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen be­zie­hen soll (z. B. bei ei­ner Le­bens­ver­si­che­rung), soll­ten die Be­zugs­rech­te ge­än­dert wer­den.
  • ggf. neue Ver­si­che­run­gen für sich ab­schlie­ßen: Es soll­te ge­prüft wer­den, ob nach der Tren­nung neue Ver­si­che­run­gen für sich selbst ab­zu­schlie­ßen sind. Be­ach­ten Sie, dass nach der Tren­nung das ei­ge­ne Ein­kom­men (aus Er­werbs­tä­tig­keit) meist wich­ti­ger wird und es da­her rat­sam ist, den Ab­schluss ei­ner Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung zu prü­fen.
  • Ge­mein­sam ab­ge­schlos­se­ne Ver­trä­ge prü­fen und ggf. kün­di­gen oder über­tra­gen (z. B. Ver­trä­ge für Te­le­fon- und In­ter­net, Strom, Hei­zung, Abon­ne­ments)
    • Aus­zie­hen­de Per­son bleibt bei ge­mein­sam ab­ge­schlos­se­nen Ver­trä­gen bis zur Kün­di­gung Ver­trags­par­tei und ist im Au­ßen­ver­hält­nis wei­ter­hin zur Zah­lung ver­pflich­tet, auch wenn sie den Ver­trag nicht mehr nutzt.
Bei Ge­mein­schafts­kon­ten:
  • Kon­to­stand zum Zeit­punkt der Tren­nung do­ku­men­tie­ren
  • Ge­mein­schafts­kon­to so bald wie mög­lich auf­lö­sen; da­für ist beid­sei­ti­ge Zu­stim­mung er­for­der­lich
  • bei ei­nem „Oder-Kon­to“ bis zur Kon­toauf­lö­sung: Ein­zel­ver­fü­gungs­be­rech­ti­gung des an­de­ren Part­ners ge­gen­über der Bank schrift­lich oder per­sön­lich in der Bank­fi­lia­le wi­der­ru­fen
  • Zah­lungs­ver­kehr im Blick be­hal­ten
  • ggf. Last­schrift­man­da­te und wie­der­keh­ren­de Ab­bu­chungs­auf­trä­ge über­prü­fen
  • ggf. Ein­zah­lun­gen (z. B. Ge­halt, Ren­ten­zah­lun­gen) auf ein ei­ge­nes Kon­to um­lei­ten
Bei Ein­zel­kon­to mit Kon­to­voll­macht für den Ex-Part­ner:
  • Kon­to­voll­macht so­bald wie mög­lich wi­der­ru­fen
  • Än­de­rung der Zu­gangs­ken­nung für On­li­ne-Ban­king, ggf. Sper­re der zwei­ten EC-Kar­te/Kre­dit­kar­te des Ex-Part­ners
  • ggf. Last­schrift­man­da­te und wie­der­keh­ren­de Ab­bu­chungs­auf­trä­ge über­prü­fen
  • als be­voll­mäch­tig­ter Part­ner: ei­ge­nes Kon­to ein­rich­ten, wenn nur das Part­ner­kon­to ge­nutzt wur­de und ggf. Ein­zah­lun­gen auf Part­ner­kon­to (z. B. Ge­halt, Ren­ten­zah­lun­gen) auf ei­ge­nes Kon­to um­lei­ten
Mehr erfahren
  • Un­ter­halts­vor­schuss wird nach ei­ner Tren­nung ge­zahlt, wenn der un­ter­halts­pflich­ti­ge El­tern­teil zu we­nig, un­re­gel­mä­ßig oder gar kei­nen Un­ter­halt für das ge­mein­sa­me min­der­jäh­ri­ge Kind zahlt.
  • Wohn­geld soll da­bei hel­fen, die Mie­te zu be­zah­len und Be­las­tun­gen bei ei­nem Ei­gen­heim zu min­dern. Be­zie­hen Sie be­reits Wohn­geld, müs­sen Sie der Wohn­geld­be­hör­de mel­den, wenn sich das Ge­samtein­kom­men oder die An­zahl der Wohn­geld­be­rech­tig­ten nach der Tren­nung ver­än­dert. Auch das Be­treu­ungs­mo­dell und Un­ter­halts­zah­lun­gen kön­nen Ein­fluss auf den Wohn­geld­be­zug ha­ben.
  • Nach ei­ner Tren­nung kann wei­ter­hin oder auch erst­ma­lig ein An­spruch auf Bür­ger­geld für Sie und Ihr Kind be­ste­hen. Wel­cher El­tern­teil un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen Bür­ger­geld für das Kind be­an­tra­gen kann, er­fah­ren Sie hier . Zu­dem kann für einen oder bei­de El­tern­tei­le ein An­spruch auf tren­nungs­be­ding­ten Mehr­be­darf ent­ste­hen.
  • Das Bil­dungs­pa­ket kommt Kin­dern aus ein­kom­mens­schwa­chen Fa­mi­li­en un­mit­tel­bar zu Gu­te, da z. B. Kos­ten für das Mit­ta­ges­sen oder für das Schü­ler­ticket über­nom­men wer­den.
  • Der Kin­der­zu­schlag soll Fa­mi­li­en un­ter­stüt­zen, de­ren Ein­kom­men nicht für den Le­bens­un­ter­halt der Kin­der aus­reicht.  Nach ei­ner Tren­nung kann der­je­ni­ge El­tern­teil den Kin­der­zu­schlag be­an­tra­gen, der das Kin­der­geld be­zieht.
  • Al­le El­tern, die ihr Kind nach der Ge­burt selbst be­treu­en und kei­ner (vol­len) Er­werbs­tä­tig­keit nach­ge­hen, kön­nen El­tern­geld er­hal­ten. Bei ge­trennt­le­ben­den El­tern ent­schei­det das Be­treu­ungs­mo­dell dar­über, ob bei­de El­tern das El­tern­geld er­hal­ten oder nur ein El­tern­teil an­spruchs­be­rech­tigt ist.
Mehr erfahren
  • Steu­er­li­cher Ent­las­tungs­be­trag für Al­lein­er­zie­hen­de: Al­lein­er­zie­hen­den El­tern­tei­len steht ein jähr­li­cher Ent­las­tungs­be­trag zu, der durch einen Wech­sel in die Steu­er­klas­se 2 be­an­tragt wer­den kann. Bei ei­ner ge­teil­ten Be­treu­ung müs­sen sich die El­tern ei­ni­gen, wem der Ent­las­tungs­be­trag zu­kom­men soll.
  • Steu­er­li­cher Kin­der­frei­be­trag: Das Fi­nanz­amt prüft ab dem Fol­ge­jahr nach der Tren­nung für je­den El­tern­teil, ob je­weils der Be­zug von Kin­der­geld oder die Steu­e­rer­spar­nis bei Be­rück­sich­ti­gung des Kin­der­frei­be­trags güns­ti­ger ist. Da­für wird je­weils das hal­be Kin­der­geld zu­grun­de ge­legt.
Mehr erfahren
  • ge­mein­sam er­wor­be­nes Ver­mö­gen fair auf­tei­len: Sie kön­nen das Ver­mö­gen ent­we­der tat­säch­lich tei­len (z. B. bei Wert­pa­pie­ren) oder den Er­lös aus dem Ver­kauf des ge­mein­sa­men Ei­gen­tums (z. B. bei Im­mo­bi­li­en). Es sind auch in­di­vi­du­el­le Lö­sun­gen denk­bar, die in ei­ner Tren­nungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung fest­ge­hal­ten wer­den kön­nen (z. B. ein Ex-Part­ner be­kommt das Au­to, der an­de­re da­für den Wohn­wa­gen). Be­rück­sich­ti­gen Sie da­bei die Be­lan­ge ge­mein­sa­mer Kin­der so­wie Ih­re je­wei­li­gen wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se.
  • ge­mein­sa­me Schul­den­tra­gung auch nach der Tren­nung: Nach der Tren­nung haf­ten grund­sätz­lich bei­de Ex-Part­ner ge­gen­über dem Schuld­ner (z. B. der Bank) wei­ter­hin für ge­mein­sam auf­ge­nom­me­ne Schul­den (z. B. einen Kre­dit).
  • ggf. Ver­ein­ba­rung über Schul­den­tra­gung im In­nen­ver­hält­nis schlie­ßen: An­läss­lich der Tren­nung kann ei­ne neue Ver­ein­ba­rung im In­nen­ver­hält­nis zwi­schen den Ex-Part­nern dar­über ge­schlos­sen wer­den, wer von bei­den die Ver­bind­lich­keit be­glei­chen soll. Im Au­ßen­ver­hält­nis zum Schuld­ner kann dann ei­ne Ent­las­sung aus dem Ver­trag an­ge­fragt wer­den.
Mehr erfahren
Bei Ei­nig­keit über Un­ter­halts­zah­lun­gen:
  • Kindesunterhalt: Nach ei­ner Tren­nung der El­tern ha­ben Kin­der in der Re­gel einen An­spruch auf Kin­des­un­ter­halt. Die Min­dest­hö­he des Kin­des­un­ter­halts ist ge­setz­lich fest­ge­legt. Die ge­naue Un­ter­halts­hö­he er­gibt sich aus der Düsseldorfer Tabelle . Wel­cher El­tern­teil in wel­cher Hö­he für den Kin­des­un­ter­halt auf­kom­men muss, ist vom ge­wähl­ten Be­treu­ungs­mo­dell ab­hän­gig. Sie kön­nen die ge­setz­li­che Pflicht zur Zah­lung von Kin­des­un­ter­halt in ei­ner Unterhaltsvereinbarung ein­ver­nehm­lich kon­kre­ti­sie­ren. Da­für emp­fiehlt sich in der Re­gel ei­ne an­walt­li­che Be­ra­tung.
  • Unterhalt des betreuenden Elternteils: Be­treut ein El­tern­teil nach der Tren­nung die ge­mein­sa­men Kin­der ganz über­wie­gend al­lein, ist da­ne­ben häu­fig kei­ne (vol­le) Er­werbs­tä­tig­keit mög­lich. Da­her kann un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen Un­ter­halt we­gen der Be­treu­ung ge­mein­sa­mer Kin­der ver­langt wer­den. Sind Sie sich über die Hö­he der Un­ter­halt­zah­lun­gen ei­nig, soll­ten Sie die­se schrift­lich fest­hal­ten (z. B. in ei­ner Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung).
Wenn kei­ne Ei­ni­gung über Un­ter­halts­zah­lun­gen ge­lingt:
  • An­walt­li­che Be­ra­tung in An­spruch neh­men: Wenn Ei­ni­gungs­ver­su­che fehl­ge­schla­gen sind, emp­fiehlt es sich in der Re­gel ei­ne Rechts­an­wäl­tin oder einen Rechts­an­walt ein­zu­schal­ten, um Un­ter­halts­an­sprü­che durch­zu­set­zen, und ggf. vor dem Fa­mi­li­en­ge­richt ein­zu­kla­gen.
  • Auf­for­de­rung zur Ver­mö­gens­aus­kunft und Un­ter­halts­zah­lung: Die Ex-Part­ne­rin bzw. der Ex-Part­ner soll­te schrift­lich da­zu auf­ge­for­dert wer­den, Aus­kunft über Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­ver­hält­nis­se zu ge­ben. Wenn die Ein­kom­mens­ver­hält­nis­se be­kannt sind, kann di­rekt da­zu auf­ge­for­dert wer­den, ab so­fort einen kon­kre­ten Un­ter­halts­be­trag zu zah­len. Da­bei soll­te der Nach­weis des Schrift­ver­kehrs durch Ein­schrei­ben oder Emp­fangs­quit­tung si­cher­ge­stellt wer­den. Die Zah­lungs­auf­for­de­rung ge­währ­leis­tet, dass der Un­ter­halt auch rück­wir­kend noch gel­tend ge­macht wer­den kann.
  • Hö­he des Un­ter­halts aus­rech­nen: Die Hö­he des vor­läu­fig ein­ge­for­der­ten Be­trags kann an­hand zur Ver­fü­gung ge­stell­ter Un­ter­la­gen (Ge­halts­ab­rech­nun­gen der letz­ten 12 Mo­na­te, letz­ter Steu­er­be­scheid mit Er­klä­rung und al­len An­la­gen; bei Selbst­stän­di­gen: Ein­kom­mens­nach­wei­se der letz­ten drei Jah­re) oder, wenn die­se nicht her­aus­ge­ge­ben wer­den, an­hand ei­ge­ner Kennt­nis­se über Ein­künf­te der Ex-Part­ne­rin oder des Ex-Part­ners er­rech­net wer­den. Beim Kin­des­un­ter­halt ist die Hö­he des Bar­un­ter­halts ab­hän­gig vom Be­treu­ungs­mo­dell; in­for­mie­ren Sie sich hier . Beim Be­treu­ungs­un­ter­halt fin­den Sie hier ei­ne An­lei­tung zur Be­rech­nung der Un­ter­halts­hö­he.
  • In Ver­zug set­zen: For­dern Sie den an­de­ren El­tern­teil bzw. Ih­ren Ex-Part­ner zur Zah­lung des Un­ter­halts zu ei­nem be­stimm­ten Ter­min auf. Der Un­ter­halt kann in ei­nem spä­te­ren Ge­richts­ver­fah­ren ab dem Zeit­punkt des Ver­zugs rück­wir­kend gel­tend ge­macht wer­den.
  • ggf. Kla­ge auf Un­ter­halt beim Ge­richt ein­rei­chen: Zahlt der Un­ter­halts­ver­pflich­te­te nicht, kön­nen Sie den Un­ter­halt vor Ge­richt ein­kla­gen.
  • Ggf. Unterhaltsvorschuss beantragen: Wenn Kin­des­un­ter­halt trotz al­ler Be­mü­hun­gen nicht ge­zahlt wird, kann bei der Un­ter­halts­vor­schuss­stel­le ein Un­ter­halts­vor­schuss be­an­tragt wer­den (rück­wir­kend aber nur für ma­xi­mal einen Mo­nat).
  • ggf. Tes­ta­ment än­dern oder ver­fas­sen
  • ggf. ge­mein­schaft­li­chen Erb­ver­trag wi­der­ru­fen
  • Zu­künf­ti­ge Leis­tungs­er­brin­gung klä­ren: Wenn An­ge­hö­ri­ge fi­nan­zi­ell oder nicht fi­nan­zi­ell (z. B. durch Pfle­ge­leis­tun­gen) durch die Ex-Part­ne­rin bzw. den Ex-Part­ner un­ter­stützt wur­den, soll­ten Sie sich ei­nig wer­den, ob und in wel­cher Form die­se Leis­tung in Zu­kunft be­ste­hen bleibt.
Checkliste herunterladen