Un­ter­halt für die Kin­der

ak­tua­li­siert am 31.01.24    von An­to­nia Bir­ke­ne­der, PD Dr. Chris­ti­na Boll    Fa­mi­li­en­so­zio­lo­gie und Fa­mi­li­en­öko­no­mie, Deut­sches Ju­gend­in­sti­tut Mün­chen  

Rundes Icon, das für den Inhaltsbereich "Trennung ökonomisch durchdenken" steht. Gezeigt wird eine Frau um die 40, die mit besorgter Mimik auf die Vermögenssymbole Haus, Auto und Geldbündel, blickt.

Orientierung auf der Seite

 

Vie­le Auf­ga­ben, die wäh­rend ei­ner Part­ner­schaft ge­mein­sam er­le­digt wur­den, müs­sen nach ei­ner Tren­nung zwi­schen den El­tern ver­teilt wer­den. Es muss ge­klärt wer­den, bei wem die Kin­der (wann) woh­nen, wie sie be­treut wer­den und wer die an­fal­len­den Kos­ten trägt.


Im Fol­gen­den er­hal­ten Sie ei­ni­ge In­for­ma­tio­nen zum The­ma Kin­des­un­ter­halt. Sie er­fah­ren, wie der Kin­des­un­ter­halt mit dem ge­wähl­ten Be­treu­ungs­mo­dell zu­sam­men­hängt und wie hoch die ge­leis­te­ten Zah­lun­gen sind (zum Abschnitt ). In der Pra­xis kommt es häu­fig zu Pro­ble­men bei der Zah­lung von Kin­des­un­ter­halt (zum Abschnitt ). Die­sen kann mit dem Un­ter­halts­vor­schuss be­geg­net wer­den kann (zum Abschnitt ).

 

Ein Sparschwein, in das eine Münze fällt.

Durch den Kindesunterhalt soll der Lebensunterhalt des Nachwuchses gedeckt werden

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Die­se Sei­te be­schränkt sich auf die öko­no­mi­schen Aspek­te zum The­ma Kin­des­un­ter­halt. Im The­men­be­reich "Tren­nung recht­lich durch­den­ken" wer­den die recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen des Kin­des­un­ter­halts so­wie die Be­rech­nung des Bar­un­ter­halts in den un­ter­schied­li­chen Be­treu­ungs­mo­del­len aus­führ­lich er­klärt. Zu­dem fin­den Sie In­for­ma­tio­nen zu Un­ter­halts­ver­ein­ba­run­gen und der ge­richt­li­chen Durch­set­zung von Kin­des­un­ter­halt.

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Zu­sätz­lich ist es mög­lich, dass ein El­tern­teil Un­ter­halts­an­sprü­che für sich selbst ge­gen­über dem ehe­ma­li­gen Part­ner bzw. der ehe­ma­li­gen Part­ne­rin hat (Be­treu­ungs­un­ter­halt so­wie, bei zu­vor Ver­hei­ra­te­ten, ggf. auch Ehe­gat­ten­un­ter­halt). Auch da­zu er­hal­ten Sie aus­führ­li­che In­for­ma­tio­nen im Be­reich "Tren­nung recht­lich durch­den­ken".

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Kindesunterhalt – Zusammenhang zum Betreuungsmodell und geleistete Zahlungen

Bei­de El­tern­tei­le sind zum Un­ter­halt ih­rer Kin­der ver­pflich­tet. Die­ser Ver­pflich­tung kann in Form von fi­nan­zi­el­len Leis­tun­gen (Bar­un­ter­halt), in Form von Be­treu­ung im Haus­halt (Be­treu­ungs­un­ter­halt) oder in Form von Sach­leis­tun­gen, wie Ver­pfle­gung und Un­ter­kunft (Na­tu­ral­un­ter­halt), nach­ge­kom­men wer­den. Wel­cher El­tern­teil zu Geld­zah­lun­gen ge­gen­über dem Kind ver­pflich­tet ist, hängt dem­nach vom ge­wähl­ten Be­treu­ungs­mo­dell ab. Stu­di­en zei­gen, dass sich vie­le El­tern zum Kin­des­un­ter­halt auch au­ßer­ge­richt­lich ei­ni­gen kön­nen, ent­we­der al­lein oder mit Hil­fe pro­fes­sio­nel­ler Un­ter­stüt­zung, z. B. durch das Ju­gend­amt.

Zah­lun­gen von Kin­des­un­ter­halt...

Icon, das ein weißes Haus mit Personenumrissen auf türkisem Hintergrund zeigt. Symbolisiert wird das Residenzmodell.

... im Re­si­denz­mo­dell

Die meis­ten ge­trenn­ten Fa­mi­li­en in Deutsch­land le­ben im so­ge­nann­ten Re­si­denz­mo­dell. Das be­deu­tet, dass die ge­mein­sa­men Kin­der über­wie­gend bei ei­nem El­tern­teil le­ben. Des­sen Woh­nung ist dann die Haupt­woh­nung. Der an­de­re El­tern­teil hat Um­gang mit dem Kind, über­nimmt aber weit we­ni­ger Be­treu­ungs­auf­ga­ben. Wird das Re­si­denz­mo­dell von den El­tern ge­wählt, le­ben die Kin­der in den meis­ten Fäl­len bei der Mut­ter. So­mit sind es auch ge­ne­rell mehr Vä­ter, die zu Bar­un­ter­halts­leis­tun­gen ver­pflich­tet sind. Die we­ni­gen Vä­ter, die mit ih­ren Kin­dern im Re­si­denz­mo­dell le­ben, be­rich­ten zu­dem sel­te­ner von Un­ter­halts­an­sprü­chen für ih­re Kin­der. Hier­mit hängt zu­sam­men, dass Vä­ter, auch wenn sie al­lein­er­zie­hend sind, häu­fig mehr ver­die­nen als Müt­ter, so­dass die Bar­un­ter­halts­ver­pflich­tun­gen der Müt­ter ge­rin­ger aus­fal­len.
Icon, das weiße Wechselpfeile zeigt auf türkisem Hintergrund. Symbolisiert wird das Wechselmodell.

... im Wech­selm­odell

Noch sehr sel­ten, aber im­mer häu­fi­ger le­ben ge­trenn­te Fa­mi­li­en im Wech­selm­odell. Die­ses kann un­ter­schied­lich ge­stal­tet wer­den: pa­ri­tä­tisch (auch symm­me­trisch ge­nannt) oder asym­me­trisch. Beim pa­ri­tä­ti­schen Wech­selm­odell le­ben die Kin­der zu glei­chen Tei­len bei bei­den El­tern und wer­den al­so auch zu glei­chen Tei­len von die­sen be­treut. In der Pra­xis zeigt sich, dass in die­sem Mo­dell häu­fig kei­ne Kin­desun­ter­halts­zah­lun­gen flie­ßen. Mög­li­che Grün­de kön­nen ähn­li­che Kos­ten- und Ein­kom­mens­ver­hält­nis­se bei den El­tern sein. Im asym­me­tri­schen Wech­selm­odell gibt es einen Be­treu­ungs­schwer­punkt ei­nes El­tern­teils, die­ser ist aber im Ver­gleich zum Re­si­denz­mo­dell schwä­cher aus­ge­prägt.

Häu­fig­keit der Be­treu­ungs­mo­del­le

Ge­trenn­te El­tern, die ge­fragt wer­den, wel­ches Be­treu­ungs­mo­dell sie prak­ti­zie­ren, be­rich­ten zu rund 5 % von ei­nem Wech­selm­odell (hier­bei wird ei­ne un­glei­che Be­treu­ungs­auf­tei­lung bis zu ma­xi­mal 70/30 er­fasst – dies weicht leicht von der recht­li­chen De­fi­ni­ti­on mit 67/33 ab, die in STARK zu­grun­de ge­legt wird). Et­wa ein wei­te­res Vier­tel (rund 20–25 %) sagt, dass sie in ei­nem Re­si­denz­mo­dell oh­ne jeg­li­chen Kon­takt zum an­de­ren El­tern­teil le­ben. Die Kin­der le­ben da­bei in den meis­ten Fäl­len bei der Mut­ter. Die üb­ri­gen 70–75 % le­ben in ei­nem Re­si­denz­mo­dell mit ent­we­der häu­fi­gem oder sel­te­nem Kon­takt zum an­de­ren El­tern­teil.

Hö­he des Kin­des­un­ter­halts, den Al­lein­er­zie­hen­de dur­chschnitt­lich be­zie­hen

Un­ter­halts­be­rech­tig­te Al­lein­er­zie­hen­de mit min­der­jäh­ri­gen Kin­dern im Haus­halt, die kei­nen Un­ter­halts­vor­schuss be­zie­hen, er­hal­ten im Durch­schnitt 362 € Kin­des­un­ter­halt im Mo­nat vom an­de­ren El­tern­teil. Die Zah­lun­gen wer­den für ei­ne durch­schnitt­li­che Zahl von 1,4 Kin­dern un­ter 18 Jah­ren ge­leis­tet. Hin­ter die­sem durch­schnitt­li­chen Be­trag ver­ber­gen sich sehr un­ter­schied­li­che Be­zü­ge: 38 % er­hal­ten 400 € oder mehr, ein Drit­tel (34 %) er­hält 250–399 €. Bei ei­nem Zehn­tel (11 %) liegt der Un­ter­halt un­ter 250 € im Mo­nat und 17 % er­hal­ten gar kei­nen Un­ter­halt.

Welche Probleme gibt es bei der Zahlung von Kindesunterhalt?

Dar­über, wie oft und in wel­cher Hö­he Kin­des­un­ter­halt ge­leis­tet wird, gibt es kei­ne amt­li­chen Da­ten, aber in ei­ni­gen Um­fra­gen wur­den Fra­gen zu die­sem The­ma ge­stellt. Die Ant­wor­ten deu­ten auf häu­fi­ge Pro­ble­me bei der Zah­lung von Kin­des­un­ter­halt hin. Nur et­wa die Hälf­te al­ler Be­frag­ten, die für ih­re Kin­der Un­ter­halt be­kom­men soll­ten, gibt an, dass sie die Zah­lun­gen re­gel­mä­ßig und in vol­ler Hö­he er­hal­ten. Ein Vier­tel be­kommt die Un­ter­halts­zah­lun­gen un­re­gel­mä­ßig oder nicht in vol­ler Hö­he und wie­der­um ein Vier­tel be­kommt gar kei­ne Un­ter­halts­zah­lun­gen.

Un­ter­halts­zah­lun­gen wer­den...

 

Aus­blei­ben von Kin­des­un­ter­halts­zah­lun­gen

Kin­des­un­ter­halts­zah­lun­gen blei­ben aus, weil...
... die oder der Un­ter­halts­ver­pflich­te­te selbst nicht ge­nug Geld hat
... die oder der Un­ter­halts­ver­pflich­te­te sich wei­gert zu zah­len
... die oder der An­spruchs­be­rech­tig­te auf den An­spruch ver­zich­tet bzw. ihn nicht ein­for­dert

In vie­len Fäl­len wer­den Un­ter­halts­zah­lun­gen al­so nicht oder un­voll­stän­dig bzw. un­re­gel­mä­ßig ge­zahlt. Die zwei Haupt­grün­de da­für sind, dass die Un­ter­halts­ver­pflich­te­ten nicht zah­len kön­nen, da sie selbst nicht ge­nug Geld zur Ver­fü­gung ha­ben, oder dass sie sich wei­gern zu zah­len. Es kommt auch vor, dass An­spruchs­be­rech­tig­te frei­wil­lig auf die Zah­lun­gen ver­zich­ten bzw. die­se nicht ein­for­dern. Dies ge­schieht ent­we­der in der An­nah­me, dass der ehe­ma­li­ge Part­ner bzw. die ehe­ma­li­ge Part­ne­rin oh­ne­hin nicht zah­lungs­fä­hig wä­re, oder weil sie die Be­zie­hung zu die­ser Per­son nicht be­las­ten wol­len.

Was be­ein­flusst das sta­tis­ti­sche Ri­si­ko, dass Un­ter­halt nicht ge­zahlt wird?

 

Pro­ble­me bei der Zah­lung von Kin­des­un­ter­halt be­ste­hen häu­fi­ger, wenn die El­tern­tei­le we­nig Kon­takt mit­ein­an­der pfle­gen und/oder weit von­ein­an­der ent­fernt woh­nen. Auch bei El­tern, die vor der Tren­nung nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­tet wa­ren, kommt es häu­fi­ger zu Schwie­rig­kei­ten bei der Un­ter­halts­zah­lung. Das Ri­si­ko, dass Un­ter­halt nicht ge­zahlt wird, steigt, wenn die Un­ter­halts­ver­pflich­te­ten kein oder nur ein ge­rin­ges Ein­kom­men ha­ben. Das Ri­si­ko ist hin­ge­gen ge­rin­ger, wenn die Un­ter­halts­ver­pflich­te­ten ei­ner Be­schäf­ti­gung nach­ge­hen. Muss ein El­tern­teil für meh­re­re Kin­der Un­ter­halt zah­len, so hat je­des die­ser Kin­der einen ei­ge­nen Un­ter­halts­an­spruch. In der Rea­li­tät zeigt sich aber, dass bei meh­re­ren Kin­dern häu­fig nicht der vol­le Un­ter­halt für je­des Kind ge­zahlt wird. Au­ßer­dem steigt das Ri­si­ko, dass Un­ter­halt nicht ge­zahlt wird, je län­ger die Tren­nung zu­rück­liegt.

Wenn die El­tern nach der Tren­nung bei­de für das Kind Ver­ant­wor­tung über­neh­men und/oder die El­tern ein gu­tes Ver­hält­nis zu­ein­an­der ha­ben, wird hin­ge­gen auch der Kin­des­un­ter­halt in der Re­gel zu­ver­läs­sig ge­zahlt. Auch aus die­sem Grund ist es sinn­voll, ein gu­tes Ver­hält­nis mit der Ex-Part­ne­rin oder dem Ex-Part­ner an­zu­stre­ben.

Was er­höht bzw. senkt das Ri­si­ko nicht (voll­stän­dig) ge­leis­te­ter Un­ter­halts­zah­lun­gen?
Er­höht das Ri­si­ko Senkt das Ri­si­ko
  • We­nig/kein Kon­takt zwi­schen den El­tern
  • Ge­teil­te Ver­ant­wor­tung für das Kind bzw. die Kin­der
  • Wohn­or­te weit von­ein­an­der ent­fernt
  • Gu­tes Ver­hält­nis der El­tern
  • Vor Tren­nung nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­tet
  • Be­rufs­tä­tig­keit der Zah­lungs­ver­pflich­te­ten
  • Mehr als ein Kind mit Un­ter­halts­an­spruch
 
  • Tren­nung liegt lan­ge zu­rück
 

Unterhaltsvorschuss – finanzielle Unterstützung bei nicht gezahltem Kindesunterhalt

Der Un­ter­halts­vor­schuss

Wenn ein El­tern­teil trotz An­spruch den Kin­des­un­ter­halt vom an­de­ren El­tern­teil nicht oder nur un­voll­stän­dig er­hält, kann Un­ter­halts­vor­schuss be­zo­gen wer­den. In die­sem Fall streckt das Ju­gend­amt die Zah­lung vor und holt sich die­se vom un­ter­halts­pflich­ti­gen El­tern­teil zu­rück. Un­ter­halts­vor­schuss kann un­ter be­stimm­ten Be­din­gun­gen bis zur Voll­jäh­rig­keit des Kin­des be­zo­gen wer­den. Im De­zem­ber 2016 wur­de für über 800.000 Kin­der Un­ter­halts­vor­schuss be­zo­gen.

Im Be­reich "Tren­nung recht­lich durch­den­ken" kön­nen Sie sich über über die An­trags­stel­lung, die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen und die Hö­he Ih­res An­spruchs in­for­mie­ren.

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Ratlose Frau. Junge Frau mit Fragezeichensymbol im Hintergrund.

Der Unterhaltsvorschuss hilft vielen alleinerziehenden Eltern

Rundes Icon, das für den Inhaltsbereich "Fair trennen und gemeinsam erziehen" steht. Gezeigt wird eine Familie in Halbfrontalansicht. Mutter und Vater blicken mit sorgenvoller Mimik, ihr Sohn im Vordergrund zeigt einen traurigen Gesichtsausdruck.

Tren­nen sich El­tern, soll­te es das Ziel sein, dass bei­de El­tern­tei­le ih­ren Un­ter­halts­ver­pflich­tun­gen nach­kom­men. Auf die­se Wei­se muss der Un­ter­halts­vor­schuss gar nicht erst in An­spruch ge­nom­men wer­den. Sie fin­den im Be­reich "Fair tren­nen & ge­mein­sam er­zie­hen" hilf­rei­che Tipps, wie das ge­lin­gen kann.

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Zu­sam­men­hang mit SGB-II-Leis­tun­gen

Bei Be­zug von SGB-II-Leis­tun­gen (Bür­ger­geld) wird der Un­ter­halts­vor­schuss zwar als Ein­kom­men an­ge­rech­net, eben­so wie Un­ter­halts­zah­lun­gen des an­de­ren El­tern­teils, je­doch muss ein An­trag auf Un­ter­halts­vor­schuss ge­stellt wer­den, da sonst SGB-II-Leis­tun­gen ge­kürzt wer­den kön­nen. Da­her pro­fi­tie­ren von Un­ter­halt­zah­lun­gen des an­de­ren El­tern­teils und vom Un­ter­halts­vor­schuss vor al­lem die­je­ni­gen, die ih­ren Le­bens­un­ter­halt be­strei­ten kön­nen, oh­ne auf staat­li­che Hil­fe an­ge­wie­sen zu sein. Zu­dem fällt der Un­ter­halts­vor­schuss et­was ge­rin­ger aus als der Kin­des­un­ter­halt selbst, da das Kin­der­geld voll (und nicht hälf­tig wie beim Bar­un­ter­halt) an­ge­rech­net wird.

Hin­ter­grund­wis­sen: Än­de­rung des Un­ter­halts­vor­schuss­ge­set­zes 2017

An­zahl der Kin­der, für die Un­ter­halts­vor­schuss be­zo­gen wird

Balkendiagramm, das zeigt, wie häufig Unterhaltsvorschuss beantragt wurde

Vor dem Jahr 2017 war der Be­zug von Un­ter­halts­vor­schuss noch be­grenzt: Er wur­de längs­tens 72 Mo­na­te und nur für Kin­der un­ter 12 Jah­ren ge­währt. Seit dem 1. Ju­li 2017 sind die­se Be­gren­zun­gen auf­ge­ho­ben und Un­ter­halts­vor­schuss kann un­ter be­stimm­ten Be­din­gun­gen bis zur Voll­jäh­rig­keit des Kin­des be­zo­gen wer­den. Nach­dem die­se Ver­än­de­run­gen in Kraft ge­tre­ten sind, hat sich die An­zahl der Kin­der, für die Un­ter­halts­vor­schuss be­zo­gen wird, in kur­z­er Zeit fast ver­dop­pelt – von et­wa 427.000 Kin­dern im De­zem­ber 2016 auf über 800.000 Kin­der im De­zem­ber 2018.

Quellen & Links

Mehr zum The­ma

Hier fin­den Sie In­for­ma­tio­nen zu Quel­len der In­hal­te die­ser Sei­te und Links  zu ver­tie­fen­den In­for­ma­tio­nen

Quel­len:

An­dreß, H. J., Borgloh, B., Güll­ner, M., & Wil­king, K. (2003). Wenn aus Lie­be ro­te Zah­len wer­den: Über die wirt­schaft­li­chen Fol­gen von Tren­nung und Schei­dung. Sprin­ger-Ver­lag.


Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Fa­mi­lie, Se­nio­ren, Frau­en und Ju­gend (2019). Neue Sta­tis­tik zur Un­ter­stüt­zung Al­lein­er­zie­hen­der durch das Un­ter­halts­vor­schuss­ge­setz (UVG). Ber­lin: BMFSFJ. Ver­füg­bar un­ter https://www.bmfsfj.de/resource/blob/138166/4c4ec28b9ed03cbd5034b773b751d4f7/statistik-unterhaltsvorschussgesetz-data.pdf


Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Fa­mi­lie, Se­nio­ren, Frau­en und Ju­gend (2022). Fa­mi­li­en­leis­tun­gen – Un­ter­halts­vor­schuss. Auf­ge­ru­fen am 11. Ok­to­ber 2022 von https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/familienleistungen/unterhaltsvorschuss/unterhaltsvorschuss-73558


For­sa (2003). Un­ter­halts­zah­lun­gen für min­der­jäh­ri­ge Kin­der in Deutsch­land. Ver­füg­bar un­ter https://www.bmfsfj.de/resource/blob/94894/7e33a50d25693a44ac317a682a62c32f/prm-24073-sr-band-228-data.pdf


Hart­mann, B. (2014). Un­ter­halts­an­sprü­che und de­ren Wirk­lich­keit: Wie groß ist das Pro­blem nicht ge­zahl­ten Kin­des­un­ter­halts? (No. 660). SO­EPp­a­pers on Mul­ti­dis­ci­pli­na­ry Pa­nel Da­ta Re­se­arch.


Hart­mann, B. (2018). Kin­des­un­ter­halt. In: Geis­ler, E., Köp­pen, K., Kreyen­feld, M., Trap­pe, H., & Poll­mann-Schult, M. Fa­mi­li­en nach Tren­nung und Schei­dung in Deutsch­land, 39-42.


Hu­bert, S., Som­mer, M., & Neu­ber­ger, F. (2020). Al­lein­er­zie­hend, al­lein­be­zah­lend? Kin­des­un­ter­halt, Un­ter­halts­vor­schuss und Grün­de für den Un­ter­halts­aus­fall. Zeit­schrift für So­zio­lo­gie der Er­zie­hung und So­zia­li­sa­ti­on: ZSE, 40(1), 19-38.


In­sti­tut für De­mo­sko­pie Al­lens­bach (2008). Al­lein­er­zie­hen­de: Le­bens- und Ar­beits­si­tua­ti­on so­wie Le­ben­splä­ne. Ba­sie­rend auf IfD-Um­fra­ge 5251. Ver­füg­bar un­ter https://www.ifd-allensbach.de/fileadmin/studien/7373_Alleinerziehende.pdf


In­sti­tut für De­mo­sko­pie Al­lens­bach (2012). Ak­zep­tan­z­ana­ly­se I – Staat­li­che Fa­mi­li­en­leis­tun­gen aus Sicht der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger: Kennt­nis, Nut­zung und Be­wer­tung. Ver­füg­bar un­ter https://www.ifd-allensbach.de/fileadmin/studien/AKZ_I_Schlussbericht.pdf


In­sti­tut für De­mo­sko­pie Al­lens­bach (2017). Ge­trennt ge­mein­sam er­zie­hen. Ba­sie­rend auf IfD-Um­fra­ge 7255. Ver­füg­bar un­ter https://www.ifd-allensbach.de/fileadmin/studien/Abach_Trennungseltern_Bericht.pdf


In­sti­tut für De­mo­sko­pie Al­lens­bach (2020). Le­bens- und Ein­kom­mens­si­tua­ti­on von Al­lein­er­zie­hen­den. Ba­sie­rend auf IfD-Um­fra­ge 8229. Ver­füg­bar un­ter https://www.ifd-allensbach.de/fileadmin/IfD/sonstige_pdfs/8229_Alleinerziehende_Lebenssituation.pdf


Wal­per, S. (2016). Ar­ran­ge­ments el­ter­li­cher Für­sor­ge nach Tren­nung und Schei­dung: Das Wech­selm­odell im Licht neu­er Da­ten aus Deutsch­land. Brüh­ler Schrif­ten zum Fa­mi­li­en­recht, 21, 99-143.


Wal­per, S., Ent­leit­ner-Phleps, C., & Lang­mey­er, A. N. (2020). Be­treu­ungs­mo­del­le in Tren­nungs­fa­mi­li­en: Ein Fo­kus auf das Wech­selm­odell. Zeit­schrift für So­zio­lo­gie der Er­zie­hung und So­zia­li­sa­ti­on, 40(1), 62-80.

 

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/familienleistungen/unterhaltsvorschuss/unterhaltsvorschuss-73558
In­for­ma­tio­nen des BMFSFJ zum Un­ter­halts­vor­schuss, Link zu Web­sei­te, ge­prüft am 11.10.22

 

Woh­nen
Kos­ten­ri­si­ken der rä­um­li­chen Tren­nung

Nach ei­ner Tren­nung wol­len die meis­ten El­tern auch mög­lichst schnell nicht mehr ge­mein­sam woh­nen. Es gibt ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, wie die Wohn­si­tua­ti­on nach ei­ner Tren­nung ge­stal­tet wer­den kann. Ih­nen ge­mein­sam ist, dass Kos­ten­ri­si­ken mit der rä­um­li­chen Tren­nung ein­her­ge­hen

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Al­ters­vor­sor­ge
Sys­tem der Al­ters­si­che­rung in Deutsch­land und Zu­sam­men­hang mit Tren­nung bzw. Schei­dung

In Deutsch­land gibt es ver­schie­de­ne Säu­len der Al­ters­si­che­rung. Die wich­tigs­te ist die ge­setz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung. Frau­en er­lan­gen durch­schnitt­lich we­ni­ger Ren­ten­an­sprü­che als Män­ner. Ihr Ri­si­ko für Al­ter­s­ar­mut wird durch Tren­nung oder Schei­dung ver­stärkt.

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Kos­ten ei­ner Tren­nung oder Schei­dung
Di­rek­te und in­di­rek­te Kos­ten­punk­te

Ei­ne Schei­dung ver­ur­sacht di­rek­te Kos­ten, die von bei­den El­tern­tei­len auf­ge­bracht wer­den müs­sen. Aber auch die Tren­nung selbst führt zu ver­schie­de­nen Kos­ten­punk­ten, die von bei­den oder nur von ei­nem El­tern­teil ge­tra­gen wer­den müs­sen.

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