Wel­che Kos­ten kom­men auf mich zu?

Mit der Tren­nung oder Schei­dung fal­len ver­schie­de­ne Kos­ten­punk­te an. Auf die­ser Sei­te kön­nen Sie sich einen Über­blick ver­schaf­fen, um zu wis­sen, wel­che Kos­ten auf Sie zu­kom­men und wie hoch die­se ausf­al­len könn­ten.

er­stellt am 05.07.22        von An­to­nia Bir­ken­der, PD Dr. Chris­ti­na Boll, Qui­rin Sepp    Deut­sches Ju­gend­in­sti­tut Mün­chen

Rundes Icon, das für den Inhaltsbereich "Trennung ökonomisch durchdenken" steht. Gezeigt wird eine Frau um die 40, die mit besorgter Mimik auf die Vermögenssymbole Haus, Auto und Geldbündel, blickt.
Das Wich­tigs­te in Kür­ze

Hier fin­den Sie die In­hal­te die­ser Sei­te im Über­blick


  1. Orientierung auf der Seite
  2. Welche Kosten entstehen durch eine Trennung oder Scheidung?
  3. Übersicht der Kostenpunkte

 

 

Orientierung auf der Seite

Was Sie auf dieser Seite erwartet.

Auf die­ser Sei­te wer­den die Kos­ten, die durch ei­ne Tren­nung bzw. Schei­dung ent­ste­hen, an­hand ei­ner Bei­spiel­fa­mi­lie dar­ge­stellt. Eben­so sind kur­ze In­for­ma­ti­ons­tex­te zu den ein­zel­nen Kos­ten­punk­ten zu fin­den. Ei­ni­ge Kos­ten­punk­te be­tref­fen Tren­nun­gen all­ge­mein, al­so un­ab­hän­gig da­von, ob das Paar ver­hei­ra­tet war oder nicht. An­de­re Kos­ten­punk­te fal­len nur bei ei­ner Schei­dung an. Wel­cher Fall zu­trifft, ist an der je­wei­li­gen Stel­le deut­lich ge­macht.

Be­schrei­bung der Fa­mi­lie Zieg­ler:

  • Die Fa­mi­lie be­steht aus vier Per­so­nen: Ehe­paar Jen­ni­fer (54) und Dirk (57) mit den Töch­tern So­phie (14) und Lil­ly (8).
  • Sie le­ben in ei­ner Woh­nung auf dem Land, die die El­tern vor län­ge­rer Zeit ge­mein­sam ge­kauft, aber noch nicht ab­be­zahlt ha­ben.
  • Dirk ar­bei­tet in Voll­zeit und ver­dient 6.250 € brut­to bzw. 4235 € net­to im Mo­nat.
  • Jen­ni­fer ar­bei­tet in Teil­zeit und ver­dient 1.300 € brut­to bzw. 907 € net­to im Mo­nat.
  • Nach 13 Jah­ren Ehe trennt sich das Ehe­paar Zieg­ler und lässt sich nach Ab­lauf des Tren­nungs­jah­res schei­den.
  • Als Fol­ge der Tren­nung und der Schei­dung müs­sen bei­de El­tern­tei­le teil­wei­se un­ter­schied­li­che Kos­ten tra­gen.
Bild der Familie Ziegler. Dargestellt sind die Eltern Dirk und Jennifer Ziegler mit ihren Töchtern Sophie und Lilly.

Familie Ziegler

Welche Kosten entstehen durch eine Trennung oder Scheidung?

Berechnung der einzelnen Kostenpunkte anhand der Beispielfamilie Ziegler

Dop­pel­te Haus­halts­füh­rung und neu­e Haus­halts­ge­gen­stän­de

Nach der Tren­nung wird ei­ne zu­sätz­li­che Woh­nung be­nö­tigt.

All­ge­mei­ne In­for­ma­tio­nen:

Da mit ei­ner Tren­nung oder Schei­dung auch ei­ne rä­um­li­che Tren­nung ein­her­geht, fal­len für einen zwei­ten Haus­halt zu­sätz­li­che Kos­ten an. So muss in der Re­gel ne­ben der Mie­te für ei­ne wei­te­re Woh­nung ge­ge­be­nen­falls auch ei­ne neue Ein­rich­tung be­zahlt wer­den. Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de, die man sich vor der Tren­nung ge­teilt hat, bei­spiels­wei­se ein Kühl­schrank, müs­sen neu ge­kauft wer­den.

 Kos­ten für dop­pel­te Haus­halts­füh­rung und neue Haus­halts­ge­gen­stän­de fal­len im­mer an, wenn sich ein Paar rä­um­lich trennt, un­ab­hän­gig da­von, ob das Paar ver­hei­ra­tet war oder nicht.

Jen­ni­fer bleibt nach der Tren­nung mit den Kin­dern in der Fa­mi­li­en­woh­nung. Dirk zieht in ei­ne Zwei­zim­mer­woh­nung, die mo­nat­lich 900 € Mie­te kos­tet. Für die Grün­dung des neu­en Haus­halts muss Dirk wei­te­re 2.000 € für neue Haus­halts­ge­gen­stän­de in­ves­tie­ren; dar­un­ter auch die Ein­rich­tung für ein zu­sätz­li­ches Kin­der­zim­mer, wenn die Töch­ter ih­ren Va­ter be­su­chen. Jen­ni­fer hin­ge­gen muss mit Dirks Aus­zug die an­fal­len­den Ne­ben­kos­ten (Strom etc.) selbst tra­gen. Die­se be­lau­fen sich auf ca. 180 € im Mo­nat.

  • Dirk: 900 € Mie­te mo­nat­lich + 2.000 € für neu­e Haus­halts­ge­gen­stän­de ein­ma­lig
  • Jen­ni­fer: 180 € Ne­ben­kos­ten mo­na­tlich

Un­ter­halts­zah­lun­gen

Den Kin­dern, aber even­tu­ell auch der Ex­part­ne­rin oder dem Ex­part­ner ste­hen Un­ter­halts­zah­lun­gen zu.

All­ge­mei­ne In­for­ma­tio­nen:

Der Un­ter­halt min­der­jäh­ri­ger Kin­der setzt sich aus dem Bar­un­ter­halt und dem Be­treu­ungs­un­ter­halt zu­sam­men. Le­ben die Kin­der nach der Tren­nung der El­tern bei ei­nem El­tern­teil, so leis­tet die bzw. der Al­lein­er­zie­hen­de den Be­treu­ungs­un­ter­halt. Im Ge­gen­zug ist der an­de­re El­tern­teil da­zu ver­pflich­tet, den Bar­un­ter­halt, al­so Kin­des­un­ter­halts­zah­lun­gen, zu leis­ten. Ne­ben dem Kin­des­un­ter­halt kann mög­li­cher­wei­se An­spruch auf Ehe­gat­ten- oder Be­treu­ungs­un­ter­halt be­ste­hen.

 Die Ver­pflich­tung Kin­des­un­ter­halt zu zah­len, be­steht un­ab­hän­gig da­von, ob das El­tern­paar ver­hei­ra­tet war oder nicht. Ein An­spruch auf Tren­nungs­un­ter­halt be­steht hin­ge­gen nur, so­lan­ge die Ehe noch nicht ge­schie­den ist.

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Dirk zahlt nach der Tren­nung an Jen­ni­fer für die bei­den Kin­der Kin­des­un­ter­halt. Nach der Düs­sel­dor­fer Ta­bel­le be­läuft sich der Be­darf auf 683 € für Lil­ly und 800 € für So­phie. Da Jen­ni­fer das Kin­der­geld für bei­de Töch­ter be­zieht, wird die Hälf­te da­von je­weils vom Be­trag ab­ge­zo­gen. So sind es für Lil­ly 558 € und für So­phie 675 €. Da Jen­ni­fer den Groß­teil der Er­zie­hungs- und Be­treu­ungs­auf­ga­ben über­nimmt, möch­te sie ih­re Ar­beits­zeit nicht er­hö­hen. So­mit ist sie wirt­schaft­lich be­deu­tend schlech­ter ge­stellt als vor der Tren­nung, wes­halb Dirk an Jen­ni­fer bis zur Schei­dung Tren­nungs­un­ter­halt in Hö­he von 868 € mo­nat­lich zahlt. Die be­zo­ge­nen Un­ter­halts­zah­lun­gen so­wie ihr Ein­kom­men aus der Teil­zeit­tä­tig­keit ver­wen­det Jen­ni­fer für die Be­strei­tung des ge­mein­sa­men Le­bens­un­ter­halts für die Kin­der und sich. So trägt sie die Kos­ten für Le­bens­mit­tel, Klei­dung, Kin­der­be­treu­ung, Mo­bi­li­tät, Kul­tu­r­an­ge­bo­te usw. Da sich zum 1. Ja­nu­ar des Jah­res, das auf die Tren­nung folgt, die Steu­er­klas­sen bei Dirk und Jen­ni­fer ver­än­dern, pas­sen sich die Un­ter­halts­be­trä­ge an das neue Net­to­ein­kom­men an. Die Un­ter­halts­zah­lun­gen, die Dirk leis­ten muss, wer­den da­durch nied­ri­ger. Al­ler­dings ver­bleibt Jen­ni­fer dank des Steuerklassenwechsels auch ein hö­he­res Net­to­ein­kom­men aus ih­rer Teil­zeit­tä­tig­keit.

  • Dirk: 558 € + 675 € Kin­des­un­ter­halt mo­nat­lich + 868 € Tren­nungs­un­ter­halt mo­nat­lich (vor Steu­er­klas­sen­wech­sel)
  • Jen­ni­fer: Kos­ten für die Ver­sor­gung der Kin­der und für die Be­strei­tung ih­res ei­ge­nen Le­bens­un­ter­halts (Hö­he der Kos­ten va­ri­iert)

Kos­ten für den Um­gang

Die­se fal­len an, wenn sich der nicht haupt­säch­lich be­treu­en­de El­tern­teil um die Kin­der küm­mert.

All­ge­mei­ne In­for­ma­tio­nen:

Ob­wohl die Kin­der bei Jen­ni­fer le­ben, sieht Dirk sei­ne Kin­der re­gel­mä­ßig. Für die­se Tref­fen fal­len Kos­ten an, die in der Re­gel der Um­gangs­el­tern­teil, al­so Dirk, selbst tra­gen muss. Wenn Dirk re­gel­mä­ßig län­ge­re Um­gangs­zei­ten über­nimmt, be­steht die Mög­lich­keit, dass dies bei der Be­mes­sung des Bar­un­ter­halts für sei­ne Töch­ter be­rück­sich­tigt wird.

 Die Fra­ge, wer die Um­gangs­kos­ten trägt, ist un­ab­hän­gig da­von, ob das Paar zu­vor ver­hei­ra­tet war oder nicht

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Da Dirk al­ler­dings sei­ne zwei Kin­der wei­ter­hin re­gel­mä­ßig se­hen möch­te, hat er min­des­tens an vier Ta­gen im Mo­nat mit Über­nach­tung Um­gang mit So­phie und Lil­ly. Da Dirk in der Stadt und Jen­ni­fer mit den Kin­dern auf dem Land wohnt und der Weg nur schlecht mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zu be­wäl­ti­gen ist, fal­len im Mo­nat ca. 200 € für Dirks Lea­sin­g­au­to in­klu­si­ve Sprit­kos­ten an. Eben­so fal­len wäh­rend des Um­gangs Kos­ten für Ver­pfle­gung und Ge­schen­ke für sei­ne Kin­der an. Die­se be­lau­fen sich auf 100 € im Mo­nat.

  • Dirk: 200 € für Lea­sin­g­au­to und Sprit­kos­ten mo­nat­lich + 100 € für Ver­pfle­gung der Kin­der wäh­rend des Um­gangs und Ge­schen­ke mo­nat­lich
  • Jen­ni­fer: kei­ne zu­sätz­li­chen Um­gangs­kos­ten

Ge­mein­sa­mes Woh­nei­gen­tum

Ein El­tern­teil muss aus der ge­mein­sam be­wohn­ten Woh­nung aus­zie­hen.

All­ge­mei­ne In­for­ma­tio­nen:

Es gibt ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten da­für, wie ei­ne Im­mo­bi­lie nach der Schei­dung ver­wen­det wer­den kann. Ei­ne Al­ter­na­ti­ve ist der Ver­kauf der Woh­nung. Der Er­lös, der nach Ab­zug der Schul­den üb­rig­bleibt, wird dann hälf­tig zwi­schen bei­den Part­nern auf­ge­teilt. In die­sem Fall ist es rat­sam, zu­vor den ak­tu­el­len Markt­wert der Im­mo­bi­lie von Ex­per­ten schät­zen zu las­sen. Ei­nem Ei­gen­tü­mer­wech­sel muss die Bank, bei der das Haus fi­nan­ziert ist, zu­stim­men. Un­ter an­de­rem aus die­sem Grund ist es rat­sam, früh­zei­tig Kon­takt zur Bank auf­zu­neh­men.

 Bei der Woh­nung han­delt es sich um ge­mein­sa­mes Ei­gen­tum. Dirk und Jen­ni­fer müs­sen sich dies­be­züg­lich ei­ni­gen. Das ist un­ab­hän­gig da­von, dass sie ver­hei­ra­tet wa­ren

Die wäh­rend der Ehe ge­kauf­te Ei­gen­tums­woh­nung ge­hört Dirk und Jen­ni­fer ge­mein­sam, bei­de sind als Ei­gen­tü­mer im Grund­buch ein­ge­tra­gen. Al­ler­dings zahlt nur Dirk bis zur Schei­dung den Kre­dit für die Woh­nung in Hö­he von 500 € mo­nat­lich wei­ter ab. Bei­de über­le­gen, wie es nach der Schei­dung mit der Woh­nung wei­ter­geht. Ei­ne Mög­lich­keit wä­re, dass Jen­ni­fer nach der Schei­dung nicht nur wei­ter in der Woh­nung wohnt, son­dern auch al­lei­ni­ge Ei­gen­tü­me­rin der Woh­nung wird. Dann müss­te sie aber die rest­li­che Schul­den­til­gung und die Ne­ben­kos­ten des Hau­ses al­lein über­neh­men. Jen­ni­fer will dem­nächst prü­fen, ob sie die­se Kos­ten fi­nan­zi­ell schul­tern kann. Zu­dem müss­te sie als Al­lein­ei­gen­tü­me­rin Dirk die Hälf­te des Woh­nungs­wer­tes in Geld aus­be­zah­len. Da die Bank Dirk wei­ter­hin als Schuld­ner für die Kre­ditra­ten in An­spruch neh­men wird, zie­hen sie ei­ne Frei­stel­lungs­ver­ein­ba­rung zwi­schen Dirk und Jen­ni­fer in Be­tracht.

  • Dirk: 500 € Kre­dit mo­nat­lich
  • Jen­ni­fer: vor­erst kei­ne zu­sätz­li­chen Kos­ten

Steu­er­klas­sen

Ei­ne Än­de­rung der Steu­er­klas­se im Fol­ge­jahr nach der Tren­nung ver­än­dert die Hö­he der zu zah­len­den Ein­kom­mens­steu­er.

All­ge­mei­ne In­for­ma­tio­nen:

Bei ver­hei­ra­te­ten Paa­ren än­dert sich zum 1. Ja­nu­ar des Fol­ge­jah­res nach der Tren­nung oft die ei­ge­ne Steu­er­klas­se. Da­durch kann es zu Steu­e­rer­spar­nis­sen oder zu zu­sätz­li­chen Steu­er­zah­lun­gen kom­men. Nach der Tren­nung wer­den al­lein­er­zie­hen­de El­tern­tei­le steu­er­lich ent­las­tet.

 Die Steu­er­klas­sen vor der Tren­nung un­ter­schei­den sich je nach­dem, ob ein Paar mit­ein­an­der ver­hei­ra­tet ist oder nicht. Nach der Tren­nung (un­ab­hän­gig da­von, wann die Schei­dung ab­ge­schlos­sen ist) kommt es bei der Steu­er­klas­se nicht mehr dar­auf an, ob ein Paar ver­hei­ra­tet war oder nicht. Statt­des­sen zählt das Be­treu­ungs­mo­dell der Kin­der.

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Die Steu­er­klas­sen müs­sen zum 1. Ja­nu­ar des Jah­res, das auf die Tren­nung folgt, an­ge­passt wer­den. Dirk und Jen­ni­fer wur­den wäh­rend der Ehe ge­mein­sam steu­er­lich ver­an­lagt: Dirk war in Steu­er­klas­se 3, Jen­ni­fer in Steu­er­klas­se 5. Jen­ni­fer kommt nun in die Steu­er­klas­se für Al­lein­er­zie­hen­de (2), Dirk in die Steu­er­klas­se für Ge­schie­de­ne (1). Bei un­ver­än­der­ten Brut­to­ein­kom­men sinkt durch den Steu­er­klas­sen­wech­sel Dirks Net­to­ein­kom­men von 4.235 € auf nun 3.720 €. Jen­ni­fers Net­to­ein­kom­men steigt von 907 € auf nun 1.040 €. Jen­ni­fer ist dem­nach et­was bes­ser­ge­stellt als vor der Tren­nung, wäh­rend Dirk einen et­was ge­rin­ge­res Net­to­ein­kom­men er­zielt. Die­ser Wech­sel wirkt sich auch auf die Un­ter­halts­zah­lun­gen aus, die Dirk leis­ten muss.

  • Dirk: 515 € we­ni­ger Net­to­ein­kom­men mo­nat­lich
  • Jen­ni­fer: 133 € mehr Net­to­ein­kom­men mo­nat­lich

Di­rek­te Kos­ten der Schei­dung

Das Ge­richt und die An­wäl­tin oder der An­walt müs­sen für die Durch­füh­rung der Schei­dung be­zahlt wer­den.

All­ge­mei­ne In­for­ma­tio­nen:

Die Ge­richts- so­wie An­walts­kos­ten rich­ten sich nach dem Verfahrenswert . Das Rechts­an­walts­ver­gü­tungs­ge­setz (RVG) legt für das ge­richt­li­che Ver­fah­ren Ge­büh­ren­sät­ze fest, die nicht un­ter­schrit­ten wer­den dür­fen.

Die Kos­ten ei­ner Schei­dung fal­len nur an, wenn das ge­trenn­te Paar ver­hei­ra­tet war.

 

Da­mit die Schei­dung durch­ge­führt wer­den kann, müs­sen An­walts- und Ge­richts­kos­ten be­gli­chen wer­den. Die­se be­lau­fen sich bei Fa­mi­lie Zieg­ler auf rund 2.500 € pro Per­son. Die Ge­richts­kos­ten müs­sen be­reits bei Ein­rei­chung der Schei­dung ge­zahlt wer­den (Ge­richts­kos­ten­vor­schuss).

  • Dirk: 2.500 € ein­ma­lig
  • Jen­ni­fer: 2.500 € ein­ma­lig

Zu­ge­win­n­aus­gleich

Im Rah­men der Schei­dung wird der Ver­mö­gens­zu­wachs wäh­rend der Ehe gleich­mä­ßig zwi­schen dem ge­trenn­ten Paar ver­teilt.

All­ge­mei­ne In­for­ma­tio­nen:

Durch den Zu­ge­win­n­aus­gleich wird der wäh­rend der Ehe­zeit er­ziel­te Ver­mö­gens­zu­wachs bei je­der ein­zel­nen Sa­che, die ein Part­ner als Ei­gen­tü­mer in die Ehe mit­ge­bracht hat, hälf­tig zwi­schen den Part­nern ge­teilt.

 Der Zu­ge­win­n­aus­gleich kann im Rah­men der Schei­dung durch­ge­führt wer­den. Er ist al­so nur für ver­hei­ra­te­te Paa­re re­le­vant.

Dirk und Jen­ni­fer las­sen im Rah­men der Schei­dung einen Zu­ge­win­n­aus­gleich durch­füh­ren. Sie hat­ten un­ter­schied­li­ches Ver­mö­gen in die Ehe ein­ge­bracht und kei­nen Ehe­ver­trag ge­schlos­sen. Da­her ge­hö­ren ih­nen die in die Ehe je­weils ein­ge­brach­ten Sa­chen al­lei­ne, auch nach der Schei­dung. Ein Ak­ti­en­pa­ket, das Dirk schon vor der Ehe ge­hör­te und bei der Hei­rat 10.000 € wert war, hat­te bei Schei­dung einen Wert von 15.000 €. Von dem Wert­zu­wachs in Hö­he von 5.000 € muss Dirk Jen­ni­fer die Hälf­te, al­so 2.500 €, ab­ge­ben.

  • Dirk: zahlt 2.500 € ein­ma­lig
  • Jen­ni­fer: er­hält 2.500 € ein­ma­lig

Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung

Mit der Schei­dung er­lischt die Mög­lich­keit, kos­ten­frei über die Ehe­part­ne­rin oder den Ehe­part­ner ge­setz­lich kran­ken­ver­si­chert zu wer­den.

All­ge­mei­ne In­for­ma­tio­nen:

Nach der Schei­dung ent­fällt das Recht auf die kos­ten­lo­se Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung durch die Ehe­part­ne­rin oder den Ehe­part­ner. Ge­ge­be­nen­falls muss dann ei­ne ei­ge­ne Kran­ken­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen wer­den, was mit zu­sätz­li­chen Kos­ten ver­bun­den ist.

 Ei­ne kos­ten­lo­se Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung ist nur mög­lich, wenn ein Paar ver­hei­ra­tet ist. Für nicht ver­hei­ra­te­te Paa­re gibt es dies­be­züg­lich nichts zu be­ach­ten.

Dirk und Jen­ni­fer wa­ren schon vor Tren­nung durch ih­re je­wei­li­ge so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Be­schäf­ti­gung selbst ge­setz­lich ver­si­chert. Dies bleibt auch nach der Schei­dung so und dem­nach fal­len kei­ne zu­sätz­li­chen Kos­ten für die Kran­ken­ver­si­che­rung an. Die bei­den Töch­ter kön­nen, wie schon vor der Tren­nung, bei ei­nem der El­tern­tei­le fa­mi­li­en­ver­si­chert blei­ben.

Übersicht der Kostenpunkte

Hier finden Sie eine Zusammenfassung der gesamten Kosten.

Ge­samt­kos­ten für Dirk und Jen­ni­fer

Für Dirk und Jen­ni­fer hat sich ih­re fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on durch die Schei­dung ver­än­dert. Hier sind die Kos­ten­punk­te noch­ ein­mal auf­ge­führt.

Dirk

Ein­ma­li­ges Mi­nus  
  • 2.000 € für neu­e Haus­halts­ge­gen­stän­de
  • 2.500 € Ge­richts- und An­walts­kos­ten
  • 2.500 € Zu­ge­win­n­aus­gleichs­zah­lung
Mo­nat­li­ches Mi­nus
  • 900 € Mie­te für die neue Woh­nung
  • 558 € + 675 € Kin­des­un­ter­halt (vor Steu­er­klas­sen­wech­sel)
  • 868 € Tren­nungs­un­ter­halt (vor Steu­er­klas­sen­wech­sel)
  • 200 € Um­gangs­kos­ten – Lea­sin­g­au­to mit Sprit­kos­ten
  • 100 € Um­gangs­kos­ten – Ver­pfle­gung und Ge­schen­ke
  • 500 € Kre­dit für Wohn­ei­gen­tum (bis zur Schei­dung)
  • 515 € we­ni­ger Net­to­ein­kom­men (nach Steu­er­klas­sen­wech­sel)

Jen­ni­fer

Ein­ma­li­ges Mi­nus
  • 2.500 € Ge­richts­- und An­walts­kos­ten
Mo­nat­li­ches Mi­nus
  • 180 € Ne­ben­kos­ten für das Haus
  • mo­nat­lich va­ri­ie­ren­de Kos­ten für den Le­bens­un­ter­halt ih­rer Kin­der und sich selbst
Ein­ma­li­ges Plus
  • 2.500 € Zu­ge­win­n­aus­gleichs­zah­lung
Mo­nat­li­ches Plus
  • 133 € mehr Net­to­ein­kom­men (nach Steu­er­klas­sen­wech­sel)
  • 558 € + 675 € Kin­des­un­ter­halt (vor Steu­er­klas­sen­wech­sel)
  • 868 € Tren­nungs­un­ter­halt (vor Steu­er­klas­sen­wech­sel)

Quellen & Links

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Mehr zum The­ma

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Quel­len:

Die Kos­ten­punk­te der Bei­spiel­fa­mi­lie Zieg­ler wur­den mit Hil­fe der im Be­reich "Trennung rechtlich durchdenken" be­reit­ge­stell­ten In­for­ma­tio­nen er­ar­bei­tet.

https://www.bmf-steuerrechner.de/
Lohn- und Ein­kom­men­steu­er­rech­ner des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums der Fi­nan­zen

STARK-Unterhaltsrechner
Un­ter­halts­rech­ner zur Be­rech­nung des Kin­des­un­ter­halts

Ein­kom­men
Kom­po­nen­ten und Un­ter­schie­de zwi­schen Män­nern und Frau­en

Einen ho­hen Stel­len­wert bei der Be­strei­tung des Le­bens­un­ter­halts nach ei­ner Tren­nung nimmt das Ar­beit­sein­kom­men ein. Dies un­ter­schei­det sich oft zwi­schen Män­nern und Frau­en. Ar­muts­ri­si­ken hän­gen je­doch auch da­von ab, wel­che an­de­ren Ein­kom­mens­quel­len ei­nem Haus­halt zur Ver­fü­gung ste­hen.

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Kin­des­un­ter­halt
An­spruch, Hö­he und Pro­ble­me

El­tern sind ih­ren Kin­dern ge­gen­über in je­dem Fall un­ter­halts­pflich­tig. Geld­leis­tun­gen wer­den je­doch häu­fig nicht oder nicht in vol­ler Hö­he er­bracht. Vie­le be­trof­fe­ne El­tern neh­men in die­sem Fall Un­ter­halts­vor­schuss in An­spruch.

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Er­werbs­tä­tig­keit
Aus­ge­stal­tung von Er­werbs­tä­tig­keit nach Tren­nung

In wel­chem Um­fang El­tern­tei­le nach ei­ner Tren­nung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit nach­ge­hen, be­ein­flusst maß­geb­lich, in­wie­weit sie ih­ren Le­bens­un­ter­halt selbst be­strei­ten kön­nen. Doch es ge­hen noch an­de­re Vor­tei­le mit ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit ein­her.

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