Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem an­de­ren El­tern­teil

ak­tua­li­siert am 31.01.24  von Dr. Ul­ri­ke Lux und Dr. Ja­nin Zim­mer­mann    Ent­wick­lungs- und Fa­mi­li­en­psy­cho­lo­gie, Lud­wig-Ma­xi­mi­lians-Uni­ver­si­tät Mün­chen

Rundes Icon, das für den Inhaltsbereich "Fair trennen und gemeinsam erziehen" steht. Gezeigt wird eine Familie in Halbfrontalansicht. Mutter und Vater blicken mit sorgenvoller Mimik, ihr Sohn im Vordergrund zeigt einen traurigen Gesichtsausdruck.
Was er­war­tet Sie auf die­ser Sei­te?

Hier fin­den Sie Ant­wor­ten auf die fol­gen­den Fra­gen:


  1. Wie kann die Kommunikation gelingen?
  2. Welche Gesprächsregeln können helfen?

Wie kann die Kommunikation gelingen?

Grund­la­gen der Kom­mu­ni­ka­ti­on

Vie­le Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten ha­ben sich mit dem The­ma Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ver­stän­di­gung be­schäf­tigt. Zwei der be­kann­tes­ten sind ver­mut­lich Paul Watz­la­wick und Frie­de­mann Schulz von Thun. Bei­de ha­ben Grund­sät­ze auf­ge­stellt, wel­che die mensch­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on er­klä­ren. Die zwei wich­tigs­ten sind die fol­gen­den:

Es geht um die Kommunikation. Mutter und Kind stehen sich gegenüber. Kind sagt, dass es Hunger hat. In einer Gedankenblase ist abgebildet, dass das Kind will, dass die Mutter kocht.

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Man kann nicht nicht kom­mu­ni­zie­ren

So­bald zwei Per­so­nen mit­ein­an­der im Kon­takt ste­hen, kom­mu­ni­zie­ren sie mit­ein­an­der. Dies muss nicht im­mer mit Wor­ten sein. Auch auf ei­ne Fra­ge nicht zu ant­wor­ten, die Au­gen­brau­en hoch­zu­zie­hen oder Ges­ten, wie die Ar­me zu ver­schrän­ken, sind For­men der Kom­mu­ni­ka­ti­on.

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Je­de Kom­mu­ni­ka­ti­on hat einen In­halts- und einen Be­zie­hungs­a­spekt

Wenn wir mit­ein­an­der spre­chen, kann man un­ter­schei­den zwi­schen dem, was ge­sagt wird, al­so der In­for­ma­tio­n (In­halt­sa­spekt), und dem, was man da­mit über die Be­zie­hung zwi­schen dem Spre­chen­den und dem Zu­hö­ren­den aus­sagt (Be­zie­hungs­a­spekt). Häu­fig steht der Be­zie­hungs­a­spekt im Vor­der­grund.

Wenn ein Kind z. B. zu sei­ner Mut­ter sagt: "Ich ha­be Hun­ger" ist das zu­nächst nur ei­ne In­for­ma­ti­on über die kör­per­li­che Emp­fin­dung des Kin­des . Der Be­zie­hungs­a­spekt kann z. B. die Bit­te an die Mut­ter sein, et­was zu es­sen zu ma­chen, oder der Wunsch, von ihr zu er­fah­ren, wann es Es­sen gibt, oder auch ein Vor­wurf, weil das Es­sen noch nicht fer­tig ist.

Beim „Sen­den“ ei­ner Nach­richt wird im­mer auch ei­ne be­stimm­te Art von Be­zie­hung aus­ge­drückt.

"Sach-Ohr" und "Be­zie­hungs-Ohr"

Der oder die Zu­hö­ren­de kann ei­ne Nach­richt eher mit dem „Sach-Ohr“ oder mit dem „Be­zie­hungs-Ohr“ hö­ren, d. h. er oder sie nimmt ent­we­der vor al­lem die In­halt­sa­spek­te oder die Be­zie­hungs­a­spek­te der Nach­richt wahr. Häu­fig hört man nur die Aspek­te ei­ner Nach­richt, für die man ge­ra­de be­son­ders emp­fäng­lich ist.

Ohr, das Zuhören symbolisieren soll.

Ohr

Es geht um Kommunikation zwischen getrennten Eltern. Die Eltern stehen sich gegenüber. Vater sagt etwas zur Mutter, diese denkt sich daraufhin etwas Schlechtes.

Kon­flik­te ent­ste­hen ins­be­son­de­re dann, wenn der Spre­chen­de ei­gent­lich et­was an­de­res sa­gen möch­te als das, was der oder die Zu­hö­ren­de ver­steht. Dies kann häu­fig der Fall sein, wenn der ei­ne ei­gent­lich ei­ne Sach­nach­richt sen­den möch­te, der an­de­re aber v. a. den Be­zie­hungs­a­spekt hört.

Auch kann es vor­kom­men, dass vom Zu­hö­ren­den ein ganz an­de­rer Be­zie­hungs­a­spekt aus der Nach­richt her­aus­ge­hört wird, als vom Spre­chen­den ei­gent­lich be­ab­sich­tigt war. Die bis­he­ri­gen Be­zie­hungs­er­fah­run­gen mit dem an­de­ren El­tern­teil spie­len ei­ne große Rol­le da­bei, mit wel­chem „Ohr“ ei­ne Nach­richt ge­hört wird und wel­che Be­zie­hungs­a­spek­te zu­sätz­lich zur Sa­ch­in­for­ma­ti­on auf­ge­nom­men wer­den. So kann es pas­sie­ren, dass der ei­ne sich an­ge­grif­fen und der an­de­re sich miss­ver­stan­den fühlt und hieraus ein Streit ent­steht. Wenn dies in Ge­sprächs­si­tua­tio­nen mit dem an­de­ren El­tern­teil häu­fi­ger vor­kommt, fühlt man sich wo­mög­lich zu­neh­mend hilf­los und aus­ge­lie­fert.

Da­mit der nach der Tren­nung der Rol­len­wech­sel vom Paar zum El­tern-Team ge­lingt, lohnt es sich, beim Zu­hö­ren ge­nau­er auf den In­halt­sa­spekt ei­ner Nach­richt zu ach­ten, und nur dar­auf zu rea­gie­ren.

 

El­tern-Tipp

Sach- und Be­zie­hungs­in­for­ma­tio­nen un­ter­schei­den

 

Wer­den Sie auf­merk­sam für den Un­ter­schied zwi­schen Sach- und Be­zie­hungs­in­for­ma­tio­nen, wenn Sie mit dem an­de­ren El­tern­teil spre­chen. Schu­len Sie nach der Tren­nung Ihr „Sach-Ohr“, um Miss­ver­ständ­nis­se und Kon­flik­te zu ver­mei­den.

Schrift­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on

 

Manch­mal kann es leich­ter sein, mit dem an­de­ren El­tern­teil schrift­lich zu kom­mu­ni­zie­ren (z. B. E-Mails, Kurz­nach­rich­ten). Möch­ten Sie wis­sen, wie die schrift­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem an­de­ren El­tern­teil ge­lin­gen kann?

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Welche Gesprächsregeln können helfen?

Ge­sprächs­re­geln

Um Kon­flik­te zu ver­mei­den, kann es hilf­reich sein, die fol­gen­den Ge­sprächs­re­geln zu be­ach­ten.
  • Strei­ten Sie nicht dar­über, wer für die Si­tua­tio­ne ver­ant­wort­lich ist. Kon­zen­trie­ren Sie sich auf das Fin­den ei­ner Lö­sung!    
  • Ver­mei­den Sie Vor­wür­fe und „Du“-Bot­schaf­ten. Nut­zen Sie statt­des­sen „Ich“-Bot­schaf­ten, um zu ver­deut­li­chen, was Ih­nen wich­tig ist.
  • Blei­ben Sie sach­lich und höf­lich – auch wenn der an­de­re El­tern­teil es nicht ist!
  • Wie­der­ho­len Sie das, was Sie ver­stan­den ha­ben, oder fas­sen Sie das Ge­spräch kurz zu­sam­men. Die ver­lang­samt das Ge­spräch und ver­bes­sert das Ver­ständ­nis für­ein­an­der.
  • Wenn Är­ger auf­kommt: Drücken Sie den "Pau­sen­knopf" und nut­zen Sie einen hilf­rei­chen "in­ne­ren Kom­men­tar", um sich auf das Ziel des Ge­sprächs zu kon­zen­trie­ren, oder füh­ren Sie das Ge­spräch zu ei­nem an­de­ren Zeit­punkt fort.

Sie möch­ten mehr dar­über er­fah­ren, wie Sie im Kon­flikt ru­hig blei­ben kön­nen?



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Frau steht wütend mit verschränkten Armen am Tisch. Mann sitzt vor Computer, um ihn herum liegt zerbrochenes Geschirr, Essen ist am Boden, ein Messer steckt im Bildschirm. Er sagt mit erhobenem Finger: "Und jetzt nochmal als Ich-Botschaft!":
Paar in einem Kreis schaut sich unglücklich an.

Wei­te­re Tipps zur Ver­bes­se­rung der Kom­mu­ni­ka­ti­on fin­den sie im Be­reich "Paa­re in der Kri­se". Auch wenn die Emfpeh­lun­gen dort für Paa­re ver­fasst sind, kön­nen Sie größ­ten­teils auch bei Ge­sprä­chen mit dem an­de­ren El­tern­teil nach der Tren­nung hilf­reich sein.

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Zwi­schen Ih­nen und dem an­de­ren El­tern­teil wird es zu­neh­mend schwie­ri­ger und Kon­flik­te es­ka­lie­ren häu­fig? Auf der fol­gen­den Sei­te fin­den Sie Tipps, wie Sie Kon­flik­te lö­sen und mit schwie­ri­gen Si­tua­tio­nen um­ge­hen kön­nen.

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Quellen und Links

Mehr zum The­ma

Hier fin­den Sie In­for­ma­tio­nen zu Quel­len der In­hal­te die­ser Sei­te und Links zu ver­tie­fen­den In­for­ma­tio­nen.



Schulz von Thun, & Frie­de­mann (2010). Mit­ein­an­der re­den (Teil 1-3). Ro­wohlt. 

Watz­la­wick, P., Be­a­vin, J. H., & Jack­son, D. D. (1996). Mensch­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on (Vol. 8). Hu­ber.

htt­ps://www.schulz-von-thun.de/die-mo­del­le/das-kom­mu­ni­ka­ti­ons­qua­drat
Link zu Web­sei­te, ge­prüft am 09.09.2022

htt­ps://www.gfk-in­fo.de/was-ist-ge­walt­freie-kom­mu­ni­ka­ti­on
Link zu Web­sei­te ge­prüft am 09.09.2022

htt­ps://www.paul­watz­la­wick.de/axio­me.html
Link zu Web­sei­te ge­prüft am 09.09.2022

 

Schrift­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on
Wie kann man sich schrift­li­ch mit dem an­de­ren El­tern­teil aus­tau­schen?

Manch­mal kann es leich­ter sein, sich schrift­lich mit dem an­de­ren El­tern­teil aus­zut­au­schen. Es kann aber auch schnell zu Miss­ver­ständ­nis­sen kom­men. Auf der fol­gen­den Sei­te er­hal­ten Sie In­for­ma­tio­nen, wie der schrift­li­che Aus­tausch mit dem an­de­ren El­tern­teil ge­lin­gen und Kon­flik­te ver­mie­den wer­den kön­nen.

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Zu­sam­men­ar­beit mit dem an­de­ren El­tern­teil
Wie kann die Zu­sam­men­ar­beit mit dem an­dern El­tern­teil nach der Tren­nung ge­lin­gen?

Es ist her­aus­for­dernd, als El­tern nach ei­ner Tren­nung wei­ter gut zu­sam­men­zu­ar­bei­ten. Selbst wenn es zwi­schen Ih­nen ge­ra­de vie­le Kon­flik­te ge­ben soll­te, gibt es den­noch Mög­lich­kei­ten, wie die Zu­sam­men­ar­beit in Zu­kunft ge­lin­gen kann. Er­fah­ren Sie auf der fol­gen­den Sei­te, wel­ches El­tern­mo­dell am bes­ten zu Ih­nen passt.

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Kon­flikt­lö­sung und De­es­ka­la­ti­on
Wie kann man Kon­flik­te lö­sen und Es­ka­la­tio­nen ver­mei­den?

So­wohl für El­tern als auch für Kin­der ist das Mit­er­le­ben von häu­fi­gen, de­struk­ti­ven Kon­flik­ten sehr be­las­tend. Man kann al­ler­dings viel tun, um Kon­flik­te nicht es­ka­lie­ren zu las­sen. Auf der fol­gen­den Sei­te er­hal­ten sie hilf­rei­che Tipps, wie Sie Kon­flik­te lö­sen kön­nen und ver­mei­den kön­nen, dass schwie­ri­ge Si­tua­tio­nen es­ka­lie­ren.

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