Neue Partnerschaften
aktualisiert am 31.01.24 von Dr. Christine Entleitner-Phleps, Dr. Ulrike Lux und Dr. Janin Zimmermann Entwicklungs- und Familienpsychologie bzw. Soziologie, Deutsches Jugendinstitut und Ludwig-Maximilians-Universität
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Hier finden Sie Antworten auf die folgenden Fragen:
- Was ist eine Stieffamilie?
- Was ist bei der Erziehung in Stieffamilien wichtig?
- Wie kann man Beziehungen in Stieffamilien gestalten?
- Wie gehe ich damit um, wenn der andere Elterneil eine "Neue" bzw. einen "Neuen" hat?
Was ist eine Stieffamilie?
Gehen getrennte Eltern eine Beziehung mit einer neuen Partnerin oder einem neuen Partner ein, kommt im besten Fall ein engagierter sogenannter sozialer Elternteil zur bisherigen Familie hinzu. Ab dem Zusammenzug eines Elternteils mit einer neuen Partnerin oder einem neuen Partner spricht man häufig von einer Stieffamilie.
Der Begriff „Stieffamilie“ ist für viele Menschen negativ behaftet. Viele denken an die „böse Stiefmutter“ aus Märchen wie Aschenputtel, Hänsel und Gretel oder Schneewittchen. Deswegen ist es oft schwierig, gute Rollenvorbilder zu finden. Um dem Ruf der bösen Stiefmutter entgegenzuwirken, werden Stieffamilien umgangssprachlich häufig auch als Patchwork- oder Bonusfamilien bezeichnet. Wir verstehen den Begriff Stieffamilie ganz neutral und nutzen ihn der Einheitlichkeit wegen im Folgenden weiterhin.
Die Ausgangslage war in den meisten Stieffamilien vor Jahrzehnten eine völlig andere als heute: Stieffamilien wurden früher häufig gegründet, weil ein Elternteil gestorben ist. Heute gründen sich die allermeisten Stieffamilien, weil sich Eltern trennen und eine neue Beziehung eingehen. Das heißt aber auch, dass im Gegensatz zum Tod eines Elternteils meist nicht nur der eine, sondern beide leiblichen Elternteile aktiv am Leben ihrer Kinder teilhaben, sodass die Zusammenarbeit in der Erziehung mit mindestens drei Elternteilen organisiert werden muss.
Welche Arten von Stieffamilien gibt es?
Als Stieffamilien werden ganz unterschiedliche Familienzusammensetzungen bezeichnet:
- Einfache Stieffamilie: Eine getrennte Mutter oder ein getrennter Vater geht eine neue Beziehung mit einer Person ein, die keine eigenen Kinder hat.
- Zusammengesetzte Stieffamilien: Eine getrennte Mutter oder ein getrennter Vater geht eine neue Beziehung mit einer Person ein, die ebenfalls Kinder aus einer ehemaligen Partnerschaft hat. Beide Beziehungspartner bringen also leibliche Kinder in die neue Partnerschaft mit ein. Jedes Kind hat dann mindestens ein Stiefgeschwisterkind.
- Komplexe Stieffamilien: Nicht selten wird ein gemeinsames Kind in die neue Partnerschaft geboren und die Stieffamilie erweitert sich erneut. Die Kinder in dieser Familienform haben dann mindestens ein Halbgeschwisterkind. Bringen beide Elternteile Kinder aus vorherigen Beziehungen mit, so gibt es neben Halbgeschwister- auch Stiefgeschwister-Beziehungen. Das Familienleben ist in komplexen Stieffamilien anforderungsreich, da es oftmals nicht leicht ist, mit den verschiedenen Verwandtschaftslinien und eventuell einer daraus folgenden, möglicherweise unbewussten Bevorzugung oder Benachteiligung eines Kindes umzugehen.
Hinweis
Von außen betrachtet kann die Zusammensetzung einer Nachtrennungsfamilie schnell recht kompliziert werden, besonders, wenn beide Elternteile eine neue Partnerschaft eingehen. Eltern und Kinder finden sich jedoch gut zurecht. Für sie ist vor allem die Gestaltung des Alltags in der neuen Familienkonstellation wichtig.
Was ist bei der Erziehung in Stieffamilien wichtig?
Wenn ein neuer Partner oder eine neue Partnerin an die Seite eines getrennten Elternteils tritt, muss geklärt werden, wie die Familienmitglieder mit dieser neuen Situation umgehen wollen. Hier haben Stieffamilien viele Freiheiten, es besteht aber auch viel Unsicherheit, da in der Gesellschaft keine genauen Vorstellungen existieren, wie man den Alltag und die Erziehung in einer Stieffamillie gut gestaltet und wie Stieffamilien sein „sollen“.
Mitbestimmen - ja oder nein?
Der neue, soziale Elternteil hat meist andere Erziehungsvorstellungen als der leibliche Elternteil und kennt in der Regel nicht die (komplette) Familiengeschichte (z. B. war er bei prägenden Familienereignissen wie der Geburt nicht dabei). Somit stellt sich die Frage, wie der soziale Elternteil sich gut in die Familie integrieren kann und ab wann er welche Aufgaben in der Erziehung übernehmen soll (oder auch nicht). Manche Eltern möchten, dass der Stiefelternteil bei allen Dingen mitbestimmt, andere wollen, dass Erziehungsentscheidungen nur von den leiblichen Elternteilen getroffen werden sollen, wiederum andere suchen nach einem Mittelweg. Egal wie die Entscheidung ausfällt, der Alltag ist von vielen Abstimmungen und kleinen Entscheidungen geprägt, die alle Familienmitglieder betreffen.
Erziehung mit einem neuen Partner
Eltern-Tipp
Beziehungsgestaltung und gemeinsamen Erziehung in der Stieffamilie
- Helfen Sie als leiblicher Elternteil beiden Seiten, Ihren Kindern und dem sozialer Elternteil , zu verstehen, wie der bzw. die jeweils andere „tickt“!
- Ermutigen Sie Ihre Kinder, mit Ihnen über ihre Ängste und Befürchtungen zu sprechen, die die neue Familiensituation mit sich bringt.
- Erst Beziehung, dann Erziehung! Wenn Sie entscheiden, dass der soziale Elternteil miterziehen soll: Bevor er oder sie Dinge verbietet oder Konflikte austrägt, sollten die Kinder mit ihr oder ihm positive Beziehungserfahrungen sammeln.
Rollenfindung braucht Zeit
In der Zusammenarbeit in Stieffamilien sind dabei sicherlich einige Herausforderungen zu meistern, denn leiblicher und sozialer Elternteil müssen sich erst klar darüber werden, wie die Zusammenarbeit in der Erziehung funktioniert und ob sie überhaupt die gleichen Ansichten teilen.
Diese Zeit kann durchaus anstrengend sein, und eine Einigung in wichtigen Bereichen kann nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Vieles muss ausprobiert oder neu verhandelt werden. Einiges funktioniert gut, andere Dinge scheitern, sodass die Zusammenarbeit in der Erziehung immer wieder aktiv durchdacht und angepasst werden muss. Geduld ist auf alle Fälle gefragt, in den meisten Fällen lohnt es sich durchaus! Weiter unten finden Sie einige Tipps zur Gestaltung von Beziehungen in Stieffamilien.
Abstimmung mit dem anderen Elternteil
Nicht zuletzt spielt der andere Elternteil meist weiterhin eine aktive Rolle im Leben des Kindes, sodass auch mit diesem Elternteil Erziehungsfragen diskutiert und ausgehandelt werden müssen. Die Zusammenarbeit in der Erziehung erfolgt also mindestens zwischen drei Elternteilen. Eine sehr wichtige Voraussetzung, damit es Kindern in Stieffamilien gut geht, ist auch hier eine konstruktive, wenig konflikthafte Beziehung zwischen den getrenntlebenden Eltern, aber auch innerhalb der Stieffamilie. Idealerweise ziehen alle Elternteile bei Angelegenheiten, die die Kinder betreffen, an einem Strang, fallen sich nicht gegenseitig in den Rücken und ziehen die Kinder nicht in Konflikte hinein.
Sie wollen erfahren, wie die Zusammenarbeit mit dem anderen Elternteil besser gelingen kann?
Wie kann man Beziehungen in Stieffamilien gestalten?
Häufige Fragen zu Familienbeziehungen in einer Stieffamilie
Je nachdem, wo die Kinder nach einer Trennung oder Scheidung ihren Lebensmittelpunkt haben und welcher Elternteil einen neuen Partner oder eine neue Partnerin hat, verbringen sie unterschiedlich viel Zeit mit einem sozialen Elternteil oder Stiefelternteil. Geht der Elternteil, bei dem das Kind überwiegend wohnt eine neue Beziehung ein, so verbringt das Kind den Alltag auch überwiegend in einer Stieffamilie. Im Gegensatz dazu kann das Kind auch beispielsweise am Wochenende in eine Stieffamilie einpendeln, wenn der getrenntlebende Elternteil in einer neuen Partnerschaft ist. Auch beides ist möglich. Je nach Anzahl von Übergängen sind so Wechsel in verschiedene Familienkonstellationen innerhalb kurzer Zeit denkbar. Hieraus ergeben sich Fragen dazu, wie sich Beziehungen von Kindern in Stieffamilien entwickeln.
Wird der leibliche Elternteil mit der Zeit durch den Stiefelternteil ersetzt?
Mit dem Einzug einer neuen Partnerin oder eines neuen Partners gestalten sich häufig auch die Familienbeziehungen neu. Oft haben Kinder und auch der andere leibliche Elternteil Angst, dass sich die Beziehungen zum negativen verändern – dass Mama oder Papa nun weniger Zeit haben als vorher, dass das Kind den neuen Stiefelternteil lieber hat als den „eigentlichen“ Papa bzw. die „eigentliche“ Mama, oder dass der neue Stiefelternteil den leiblichen Elternteil ersetzen möchte.
Erkenntnisse aus der Forschung können hier Beruhigung schaffen: Sie legen nahe, dass neue und alte Familienbeziehungen größtenteils unabhängig voneinander gestaltet werden und nicht in Konkurrenz zueinanderstehen! Dies gilt auch für die Eltern-Kind-Beziehung zu beiden leiblichen Elternteilen und die Stiefeltern-Kind-Beziehung. Das ist eine wichtige Botschaft für viele Eltern, die Angst haben, dass der neue Partner sie ersetzen möchte. Dies ist nicht der Fall! Kinder bauen eine unabhängige Beziehung zum neuen Partner oder zur neuen Partnerin des einen Elternteils auf. Meistens haben Kinder sogar zu allen Elternteilen eine positive Beziehung – auch dafür sprechen Forschungsergebnisse.
Wie kann sich eine gute Beziehung zwischen Kind und Stiefelternteil entwickeln?
Damit das Kennenlernen gelingt, sind vor allem die leiblichen Elternteile in besonderem Maße gefordert, weil sie eine wichtige Stütze für das Kind sind und die Rolle der Brückenbauerin oder des Brückenbauers einnehmen. Sie sind Dreh- und Angelpunkt dieser Beziehungen, in vielen Fällen koordinieren sie Absprachen in der Erziehung mit dem sozialen und dem anderen Elternteil, aber auch die Beziehung zwischen Kind und Stiefelternteil, sowohl in praktischen, aber auch in emotionalen Angelegenheiten. Dazu kommt: Ist die Beziehung zum leiblichen Elternteil auch vor der Gründung der Stieffamilie positiv und von Vertrauen geprägt, so ist es für das Kind auch leichter eine positive Beziehung zum Stiefelternteil aufzubauen.
Wie Stiefelternteil und Kinder eine gute Beziehung zueinander aufbauen können, beschäftigt viele Familien. Ein günstiger Weg für den Beziehungsaufbau ist es, wenn die Annäherungen erstmal bei gemeinsamen Aktivitäten wie Ausflüge oder Sport passieren. So findet das Kennenlernen zunächst auf einer freundschaftlichen Ebene statt.
Mit Kindern draußen spielen
Spielt das Alter der Kinder eine Rolle beim Beziehungsaufbau zum Stiefelternteil?
Das Alter und die Bedürfnisse der Kinder sind für den Aufbau einer guten Stiefeltern-Kind-Beziehung nicht unerheblich. So zeigen Studien, dass die Gründung einer Stieffamilie für Kinder manchmal leichter ist, wenn das Jugendalter noch nicht erreicht ist.
Das Jugendalter ist eine sehr herausforderungsreiche Entwicklungsphase im Leben und deshalb verwundert es nicht, wenn der Einzug eines neuen Elternteils nicht einfach zu verkraften ist – besonders, wenn man vorher jahrelang alleine mit einem Elternteil zusammengelebt hat. Es ist deshalb wichtig, dass das Alter und die Entwicklungsphasen von Kindern bei der Gründung einer Stieffamilie mitberücksichtigt werden.
Wie lange dauert es, bis sich eine Beziehung zum Stiefelternteil entwickelt?
Beziehungspflege
Der Beziehungsaufbau zu einem neuen, sozialen Elternteil benötigt Zeit und Geduld – das sind in den meisten Fällen nicht nur wenige Wochen, sondern eher Monate oder Jahre. Eine gute Vorbereitung ist deshalb zentral: Machen Sie sich Gedanken, ob ein Zusammenzug mit dem neuen Partner oder der neuen Partnerin auch für die Kinder gut verkraftbar ist (ohne dass Sie sich schnell abschrecken lassen) und geben Sie ihnen ausreichend Zeit, sich an die Idee zu gewöhnen. Beziehen Sie die Sichtweise Ihrer Kinder mit ein ( Einbezug kindlicher Wünsche ) und ermuntern Sie sie, mögliche Ängste oder Befürchtungen offen anzusprechen. Umgekehrt sollten auch Sie und der soziale Elternteil genug Zeit haben, sich an den Gedanken des Zusammenlebens und vor allem an die neuen Rollen gewöhnen. Zögern Sie nicht, sich bei Bedarf Unterstützung zu suchen! Sie brauchen dafür auch nicht abzuwarten, bis es richtig schlimm ist!
Tipps zur Gestaltung von Beziehungen in Stieffamilien
Ermutigen Sie Ihre Kinder, mit Ihnen über ihre Ängste und Befürchtungen zu sprechen, die die neue Familiensituation mit sich bringt. Hier gilt es die richtige Balance zu finden: Nehmen Sie ihre Sorgen ernst, und wenn Ihre Kinder echte Bedenken haben, suchen Sie, bei Bedarf mit Unterstützung durch Fachkräfte nach guten Lösungen für alle. Werfen Sie aber nicht sofort Ihre neue Beziehung über Bord, sondern geben Sie allen – auch sich selbst – Zeit, damit es funktionieren kann.
Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner über Ihre jeweiligen Erwartungen – im besten Fall schon vor dem Zusammenzug – und auch darüber, was Sie tun wollen, wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt.
Helfen Sie als leiblicher Elternteil beiden Seiten, Ihren Kindern und dem sozialen Elternteil, zu verstehen, wie der bzw. die jeweils andere „tickt“: Sie haben sich Ihre neue Partnerin oder Ihren neuen Partner ausgesucht, Ihre Kinder müssen sich erst an die neue Situation gewöhnen!
Die Herausforderungen, die Stieffamilien zu meistern haben, brauchen Zeit. Erwarten Sie also nicht, dass alles sofort funktioniert, sondern vertrauen Sie darauf, dass manche Dinge sich erst einfinden müssen.
Planen Sie Aktivitäten oder Zeiten ein, die Sie alleine (ohne neue Partnerin oder neuen Partner) mit Ihren Kindern verbringen. Kinder und Jugendliche brauchen gerade am Anfang, aber auch hin und wieder zwischendurch, die Sicherheit, dass sich ihre Beziehung zu Ihnen nicht ändert.
Selbst wenn Sie gemeinsam entscheiden, dass der soziale Elternteil Ihre Kinder miterziehen soll: Bevor der soziale Elternteil den Kindern Dinge verbietet oder Konflikte über bedeutsame Themen mit ihnen aushandelt, sollte erst einmal durch positive gemeinsame Aktivitäten eine Beziehung aufgebaut werden.
Wie gehe ich damit um, wenn der andere Elterneil eine "Neue" bzw. einen "Neuen" hat?
Wenn der andere Elternteil eine neue Beziehung eingeht, ist das häufig mit vielen Unsicherheiten für einen selbst verbunden. Hier finden Sie Antworten auf einige häufige Fragen.
Wie gehe ich selbst damit um, wenn der andere Elternteil eine ,,Neue" oder einen ,,Neuen" hat?
In Bezug auf die ehemalige Paarebene wird die Trennungsbewältigung auf die Probe gestellt, da man die Neue oder den Neuen mit sich selbst vergleicht, Gefühle wie Eifersucht entstehen oder Verletzungen aus der ehemaligen Partnerschaft kommen wieder auf. Auf der Seite Zurechtkommen mit Trennung und Stress finden Sie Empfehlungen, wie Sie mit solchen Gefühlen gut umgehen können.
Was bedeutet es für meine Kinder, wenn der andere Elternteil eine ,,Neue" oder einen ,,Neuen" hat?
Auch auf der Elternebene stellen sich viele Fragen in Bezug auf die Partnerschaft des anderen Elternteils: Wie kommen meine Kinder mit der neuen Situation klar? Wird die neue Partnerin oder der neue Partner nett zu meinen Kindern sein? Will sie oder er mich ersetzen und brauchen meine Kinder mich dann überhaupt noch? Was ist, wenn sich meine Ex bzw. mein Ex wieder trennt? Halten meine Kinder noch eine Trennung aus? Dies sind sehr wichtige Fragen, die sich oft am Anfang der neuen Beziehung noch gar nicht beantworten lassen.
Grundsätzlich zeigen Ergebnisse aus der Forschung, dass es den meisten Kindern in Stieffamilien gut geht, und sie zum Großteil auch davon profitieren, dass einer oder beide Elternteile eine neue Beziehung eingehen. Zudem haben Kinder kein Problem damit, mehr als zwei elterliche Bezugspersonen zu haben, die sich um sie kümmern und mit ihnen Zeit verbringen. Es findet also auch kein Ersetzen statt, die Eltern werden immer Eltern bleiben, auch aus Sicht der Kinder. Die Beziehung der Kinder zur neuen Partnerin oder zum neuen Partner wird unabhängig von der Beziehung zu den Eltern aufgebaut.
Ermuntern Sie Ihre Kinder hin und wieder, Ihnen zu erzählen, wie es ihnen geht, und fangen Sie mögliche Befürchtungen und Sorgen, z. B. mithilfe der Technik des Emotionscoachings auf. Dabei ist es besonders wichtig, offen dafür zu bleiben, dass es Ihren Kindern möglicherweise ganz anders geht als Ihnen selbst. Wenn Sie von Schwierigkeiten hören, die Sie selbst nicht lösen oder deren Bedeutung Sie nicht einschätzen können, nehmen Sie diese ernst und sprechen Sie den anderen Elternteil darauf an, bei Bedarf auch im geschützten Rahmen einer Beratung .
Was ist wenn die neue Beziehung nicht stabil ist?
Tatsächlich ist das Erleben weiterer Trennungen (von der neuen Partnerin oder dem neuen Partner des Elternteils) für Kinder oft nicht einfach. Deshalb ist es umso wichtiger, eine stabile Beziehung zum einen und zum anderen Elternteil zu haben, um eine erneute Trennung – falls es soweit kommen sollte – gut auffangen zu können.
Was ist mit dem anderen Elternteil zu klären?
Zunächst ist es sinnvoll, offen und neutral auf die neue Beziehung zu reagieren, und sich mit dem anderen Elternteil darüber abzustimmen, wie sich die Zusammenarbeit nun verändern soll, was für Sie in Ordnung ist und was nicht. Sollte diese Abstimmung alleine nicht möglich sein, zögern Sie nicht, sich bei einer geeigneten Anlaufstelle Unterstützung zu suchen ( Kontaktadressen von Anlaufstellen und Hilfen ). Dies gilt übrigens auch für Ihre Gefühle in Bezug auf die ehemalige Partnerschaft mit dem anderen Elternteil.
Quellen und Links
Mehr zum Thema
Hier finden Sie Informationen zu Quellen der Inhalte dieser Seite.
Quellen
Sachverständigenkommission des Neunten Familienberichts (Hrsg.) (2021). Eltern sein in Deutschland. Material zum Neunten Familienbericht. Deutsches Jugendinstitut.
Entleitner-Phleps, C., Lux, U., Walper, S. (2020). Doing Family in komplexen Familienformen. Herausforderungen in der Alltagsgestaltung und im Coparenting in Stieffamilien. In: K. Jurczyk (Hrsg.): Doing und Undoing Family: Konzeptionelle und empirische Entwicklungen (S. 214-228). Beltz Juventa.
Entleitner-Phleps, C. (2017). Zusammenzug und familiales Zusammenleben von Stieffamilien. Springer VS.
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